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Liebe*r Leser*in, wir alle wissen, dass in
Darkrooms, Saunen und Cruisingclubs Sexualität stattfindet. Für viele
macht das Anonyme hier den Reiz aus. Nicht immer, aber oft braucht es
nicht mal Worte, um gemeinsam die Lust auf Sex oder vielleicht mehr
auszuleben. Wir begeben uns Ende November an einen dieser Orte und
sprechen ganz bewusst miteinander über Themen, die schwule und
bisexuelle Männer bewegen und beschäftigen. Am 28. November laden wir
euch ein, mit uns gemeinsam im Pullermanns in Köln einen Abend über Sex,
Drogen, Tabus, schwules Leben, die Szene, Ausgrenzung, Lust und Liebe
zu erleben. Neben geladenen Künstlern, kann jeder spontan auf unserer
Bühne einen Beitrag beisteuern. Wir wollen das Schöne und Traurige sowie
Lustige und Ernste besprechen, Hintergründe beleuchten und uns einfach
austauschen. Der Eintritt ist frei. Alle Infos kannst du in unserem Flyer
nachlesen. Nach der Premiere im letzten Jahr in Essen, hoffen wir
wieder auf ein volles Haus und einen vielfältigen Abend, der danach
gerne in lockerer Atmosphäre ausklingen darf. Herzliche Grüße aus der Geschäftsstelle senden Oliver Schubert, Marcel Dams und Markus Schmidt
HERZENSLUST NRW
"prepared" - Wir haben eine PrEP-App entwickelt! Seit
dem 1. September 2019 tragen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten
für die sogenannte Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP). Um die wirksame
PrEP-Nutzung möglichst unkompliziert zu gestalten, haben Herzenslust
NRW, das Schwule Netzwerk NRW und zwei weitere HIV-Präventionsprojekte
aus Niedersachsen und Hamburg gemeinsam eine bundesweit einmalige App
zur Einnahme entwickelt. Das Tool erinnert die Nutzer*innen an die
individuellen Einnahme-Schemata und die verpflichtenden Untersuchungen.
Außerdem erlaubt die PrEP-App die Bündelung sämtlicher Informationen und
Dokumente an einem Ort – bei optimalem Datenschutz. Ab sofort kann die
PrEP-App unter dem Namen "prepared" im Google Play Store bzw. App Store
heruntergeladen werden.
NEWS
EU: 500.000 Männer ohne Zugang zur PrEP
Die Zeitschrift Eurosurveillance berichtet, dass in der
Europäischen Union 500.000 Männer, die Sex mit Männern haben, derzeit
keinen Zugang zur HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP) haben, obwohl sie
sie sehr wahrscheinlich nutzen würden. Darauf wies das European Centre
for Disease Prevention and Control hin. Der Zugang zur PrEP ist in den
Ländern sehr unterschiedlich. In Russland ist die Versorgungslücke sehr
hoch, während sie in Portugal sehr niedrig ist. Mehr erfährst du unter aids-nrw.de.
Neue Impulse für die HIV/STI-Prävention in NRW
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat am 1. Oktober 2019 die
Abgeordneten des Landtags NRW darüber informiert, mittels welcher
zusätzlicher Maßnahmen die Landesregierung die Übertragung von HIV/AIDS
und anderer sexuell übertragbarer Infektionen (STI) in
Nordrhein-Westfalen verringern will. Diese Maßnahmen gehen über die im
April 2018 dem Gesundheitsausschuss des Landtags dargestellten
Aktivitäten hinaus. Alle Infos dazu bekommst du unter aids-nrw.de.
Wolfgang Vorhagen geht in RenteWolfgang
Vorhagen ist seit mehr als drei Jahrzehnten eng mit der Aids- und
Selbsthilfe-Bewegung verbunden. Nicht zuletzt als pädagogischer
Mitarbeiter der Akademie Waldschlösschen, wo viele Aus- und
Fortbildungsveranstaltungen der Deutschen Aidshilfe stattfinden, die er
bisher fachlich geleitet und begleitet hat. Als Mitstreiter bei positiv
e. V. ist er seit den Achtzigerjahren Mitorganisator der
Positiventreffen und damit maßgeblich an der Entwicklung und Ausrichtung
der Positivenselbsthilfe in Deutschland beteiligt. Mit seinem
Renteneintritt verlässt er nun das Bildungs- und Tagungshaus in
Reinhausen bei Göttingen. Zum Abschied lässt die Deutsche AIDS-Hilfe
Wegbegleiter*innen zu Wort kommen und sagt: Herzlichen Dank, Wolfgang!
Den Artikel findest du unter magazin.hiv.
TIPPS UND TERMINE
Save the Date: HIV Kontrovers 2020 "Interdisziplinär
- interaktiv - kontrovers!" Unter diesem Motto laden die Aidshilfe NRW
und die Deutsche AIDS-Gesellschaft am 15. Februar 2020 zur Fachtagung
HIV-KONTROVERS ins Kölner KOMED ein. HIV-KONTROVERS richtet sich an
Ärzt*innen sowie Expert*innen aus Aidshilfen, Positiven-Selbsthilfe,
Prävention, Öffentlichem Gesundheitswesen, ambulanter und stationärer
Versorgung, Politik und Verwaltung sowie an Menschen mit HIV und Aids.
Der Kongress bietet den Rahmen für einen interaktiven Diskurs rund um
HIV und Aids. Zu sieben aktuellen Themen treten jeweils zwei
Referent*innen in eine moderierte Kontroverse ein. Sie vertreten
pointiert gegensätzliche Positionen und bieten so den Einstieg für eine
Diskussion. Weitere Infos und die Möglichkeit zur Online-Anmeldung
findest du unter hiv-kontrovers.de.
Seminar: Schwierige Situationen in der HIV- und STI Testberatung
Die Weiterbildung findet im Dezember statt und bietet
fortgeschrittenen Berater*innen einen geschützten Rahmen für die
Reflexion schwieriger Situationen in der Testberatung an. Dazu gehören
beispielsweise die Mitteilung HIV-positiver Ergebnisse, die Beratung von
Menschen aus anderen Kulturen, Umgang mit starken Schuld- und
Schamgefühlen oder das Thematisieren sexuellen Missbrauchs. Die
Teilnehmer*innen können auch andere Themen einbringen. Wichtig ist, dass
alle Gedanken und Gefühle bearbeitet werden können, so etwa
Verunsicherung, Ärger oder Abwehr. Mehr erfährst du in der Einladung.
Fortwährende Eingriffe - Lesung mit Martin Dannecker in KölnIn
dem im Männerschwarm Verlag erschienenen Band "Fortwährende Eingriffe"
versammeln sich die Aufsätze, Vorträge und Reden von Martin Dannecker
aus den vergangenen vier Jahrzehnten. Die von Psychoanalyse, kritischer
Sexualwissenschaft und der Schwulenbewegung inspirierten Texte liefern
einen einmaligen Einblick in die Auseinandersetzung mit der Krankheit
AIDS, die die Sexualität von Schwulen bedrohte und sie bis heute
belastet. Martin Dannecker wird am 14. November in der Kölner Bar
ruhrpott aus seinen Texten lesen. Im Anschluss wird diskutiert über das
alte AIDS und das neue Aids, über das schwule Sexualleben gestern, heute
und morgen. Mehr erfährst du unter facebook.com/events.
Stigma – alles nur Theater? Aber ja doch…Über
HIV und Aids glauben die meisten Menschen heutzutage alles zu wissen.
Diskriminierung scheint den meisten nur noch ein Randphänomen unserer
Gesellschaft zu sein. Im Rahmen der Performance "ΣΤΙΓΜΑ1" werden die
Zuschauer*innen mit auf eine Reise durch den Alltag von HIV-positiven
Menschen genommen. Es werden offensichtliche aber auch versteckte Formen
von Diskriminierung und deren negative Folgen für die Lebensführung von
Menschen mit HIV/Aids thematisiert. "ΣΤΙΓΜΑ1" ist eine Performance des
Künstlerkollektivs DIPHTHONG und erzählt durch Bewegungen und eigens
erarbeiteter Texte persönliche Geschichten. Am 27. November findet die
Uraufführung um 20.00 Uhr in der Kölner Studiobühne statt. Weitere
Vorstellungen gibt es am 28., 29. und 30. November sowie am 1. Dezember
2019. Reservieren kannst du unter studiobuehnekoeln.de.
Endlich sicher: Ein Film zum gemeinsamen Starkmachen für den Schutz von LSBTI* Geflüchteten!Der
animierte Kurzfilm für Geflüchtete und Menschen, die mit Geflüchteten
arbeiten, macht die Verfolgungsgeschichten LSBTI*-Geflüchteter und die
engagierte Unterstützung von Beschäftigten der Landes-und
Kommunalunterkünfte wertschätzend sichtbar. Gleichzeitig werden
Grundinformationen über die Rechte von LSBTI*-Geflüchteten gegeben und
die immer selbstverständlichere gesellschaftliche Teilhabe von
lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans* und inter* Menschen in
Deutschland thematisiert. Außerdem beschreibt der Film mögliche Wege,
wie die Unterstützung für ein selbstständiges und gewaltfreies Leben von
LSBTI*-Geflüchteten noch flächendeckender und schneller gelingen kann.
Um viele Menschen niedrigschwellig zu erreichen, wurde der 4-minütige
Film in 8 Sprachen eingesprochen. Er kann auf Arabisch, Deutsch,
Englisch, Farsi, Französisch, Russisch, Türkisch und Urdu über den Youtube-Kanal des rubicon e.V. angeschaut und geteilt werden.
INFORMATIONEN
Veröffentlichung des Europa-Berichts zu EMIS 2017 Der
Europäische Bericht zu der Studie EMIS 2017 zum Sexualverhalten und zur
Gesundheit von rund 128.000 Männern, die Sex mit Männern haben, ist
veröffentlicht worden. Die Daten wurden zwischen dem 18. Oktober 2017
und dem 31. Januar 2018 erhoben. Den Online-Fragebogen haben schwule,
bisexuelle und andere Männer, die Sex mit Männern haben, aus 50 Ländern
ausgefüllt. Aus der Europäischen Union nahmen mehr als 100.000 Männer
teil. Die Ergebnisse sollen helfen, Präventions- und
Behandlungsstrategien bezüglich HIV und anderer sexuell übertragbarer
Infektionen für die oben genannte Zielgruppe auf europäischer wie
nationaler Ebene weiterzuentwickeln. EMIS 2017 wurde von Sigma Research
an der Londoner Schule für Hygiene und Tropenmedizin (LSHTM) in
Zusammenarbeit mit dem Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin
durchgeführt. Die Deutsche Aidshilfe hat eine Zusammenfassung der
Ergebnisse erstellt, die zum Teil auch Zahlen zur Deutschland-Auswertung
enthält. Die Zusammenfassung findest du unter magazin.hiv. Den Europäischen Studienbericht in englischer Sprache findest du unter esticom.eu.
Weitere Informationen Weitere Infos zur Safer Sex und zu vielen weiteren Themen findest du unter herzenslust.de.
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