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Sehr geehrte Damen und Herren,
wir freuen uns sehr, Ihnen heute die 5. Ausgabe des gemeinsamen Newsletters rund um die Themen Drogen/Haft
und Spritzenautomaten in NRW in diesem Jahr zusenden zu können. Gerne
veröffentlichen wir interessante Projekte, Themen oder Termine über den
Newsletter. Bitte senden Sie die Beiträge einfach per Mail an
brigitte.bersch@nrw.aidshilfe.de. Wir freuen uns über jede Rückmeldung.
Wir wünschen Ihnen schöne Feiertage und einen guten Start in das neue Jahr!
Mit herzlichen Grüßen,
Brigitte Bersch Spritzenautomatenprojekt NRW
Domenico Fiorenza Drogen|Strafvollzug
A K T U E L L E S
Robert-Koch-Institut: Rückgang HIV-Neuinfektionen, leichter Anstieg bei Drogengebrauchenden 2.700
Menschen haben sich nach den Schätzungen des Robert-Koch-Instituts
[RKI] im Jahr 2017 in Deutschland mit HIV infiziert, wie das RKI im
Epidemiologischen Bulletin vom 22. November 2018 berichtet. Dies ist ein
deutlicher Rückgang gegenüber 2016 (2.900 Neuinfektionen). Ein Rückgang
der Neuinfektionen ist insbesondere bei Männern, die Sex mit Männern
haben [MSM], zu beobachten, während die Infektionszahlen bei
heterosexuellen Menschen und Menschen mit intravenösem Drogengebrauch
[IVD] seit 2012 auf niedrigem Niveau ansteigen. Etwa 320 Personen (11,8
Prozent der Neuinfektionen) haben sich 2017 beim intravenösen
Drogenkonsum infiziert (Schätzung 2016: 295 Neuinfektionen). Für
Nordrhein-Westfalen schätzt das RKI 550 HIV-Neuinfektionen in 2017 (-55
Neuinfektionen gegenüber 2016), davon 65 IVD (+5 Neuinfektionen
gegenüber 2016). Insgesamt lebten in NRW Ende 2017 geschätzt 18.600
Menschen mit HIV, davon 1.600 Menschen, die sich beim i.v. Drogenkonsum
infiziert haben. Von diesen 1.600 Menschen haben wiederum 200 noch keine
HIV-Diagnose. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter saferuse-nrw.de.
Drug-Checking-Projekt in Berlin geht an den Start Was
bereits seit 2016 mit Antritt der rot-rot-grünen Berliner
Landesregierung im Koalitionsvertrag verankert ist, konnte nun endlich
beginnen: Ein Modellprojekt zum Drug Checking. Drug Checking ist die
chemische, quantitative wie qualitative Analyse psychoaktiver
Substanzen, die auf dem Grau- oder Schwarzmarkt erworben wurden – in
einigen deutschen Nachbarländern wie der Schweiz oder Österreich ist
Drug Checking seit vielen Jahren bereits erprobt und etabliert. Durch
das Konzept werden insbesondere Konsument*innen erreicht, die sonst noch
keinen Zugang zum Hilfesystem oder zu Präventionsangeboten haben,
Risikobewusstsein und gesundheitsförderliches Verhalten werden
gefördert, langfristige Trends auf dem Drogenmarkt können besser
beobachtet und entsprechend darauf reagiert werden. Ein Anstieg des
Konsums, den viele Kritiker*innen befürchteten, konnte in den
bestehenden Projekten nicht beobachtet werden. Dennoch gab und gibt es
nach wie vor rechtliche Bedenken, die auch in Berlin zum Beginn des
Projektzeitraums Anfang November seitens Staatsanwaltschaft und Polizei
noch nicht aus dem Weg geräumt wurden, trotz politischen Willens und
obwohl alle drei beteiligten Träger – Fixpunkt, vista und die Berliner
Schwulenberatung – in den Startlöchern stehen. Das Projekt löste großes Medienecho aus: über das geplante Angebot sowie bestehende Hürden berichteten u.a. die taz, ze.tt, die ZEIT und das Deutsche Ärzteblatt.
Auch in anderen Bundesländern hat die Diskussion rund um Drug Checking
durch den Berliner Vorstoß an Fahrt aufgenommen. Über mögliche Projekte
und politische Mehrheiten in den verschiedenen Ländern berichtete
kürzlich VICE.
Aidshilfe NRW verabschiedet Appell "Selbstbestimmung – Akzeptanz – Solidarität" Am
22. Oktober fand in Oberhausen die diesjährige Mitgliederversammlung
der Aidshilfe NRW statt, um dort unter anderem einen neuen
Landesvorstand zu wählen. Zuvor verabschiedeten die Delegierten den
Appell "Selbstbestimmung – Akzeptanz – Solidarität" und betonten damit
grundlegende Werte, welche die Identität von Aidshilfe nachhaltig
prägten. "Es ist immer unser Anspruch, Menschen so in ihrer
individuellen Lebenssituation anzunehmen, wie sie sind. Es ist unser
Ziel, sie durch unsere Arbeit so zu stärken, dass sie frei und
selbstbestimmt über ihr eigenes Leben und Lieben entscheiden können",
heißt es in dem Appell. Angesichts der inzwischen verschiedenen
Präventions- und Testmöglichkeiten seien diese Werte wichtiger denn je,
hieß es auf der Versammlung. "Gerade in Zeiten hitziger Debatten um
die Rücknahme rechtlicher Errungenschaften und angesichts
rechtspopulistischer Angriffe erschien es uns wichtig, das Recht auf
individuelle Entscheidung eines jeden Menschen und die Akzeptanz aller
Menschen in ihren jeweiligen Lebenssituation zu betonen", erklärte Arne
Kayser, bisheriger Landesvorsitzender der Aidshilfe NRW. "Hier bleiben
wir parteilich im Sinne unserer Zielgruppen und meinen damit
ausdrücklich auch Drogenkonsument*innen, Stricher und Inhaftierte." Den
gesamten Appell finden Sie unter ahnrw.de.
Global Drug Survey 2019 Der
Global Drug Survey 2019, “die größte Drogenumfrage der Welt“, ist an
den Start gegangen. In den vergangenen Jahren, so berichtet das
Online-Magazin VICE
haben die anonymen Daten neue Entwicklungen aufgezeigt, die
Gesetzgebung beeinflusst und bessere Safer-Use-Infos hervorgebracht. Hier geht es zur deutschsprachigen Version der Umfrage. Der Global Drug Survey ist noch bis zum 30. Dezember online.
M E D I Z I N U N D G E S U N D H E I T
Endlich: Neue Regeln erleichtern die Substitutionsbehandlung „Opioidabhängigkeit
ist eine schwere chronische Krankheit. Sie bedarf in der Regel einer
lebenslangen Behandlung, bei der körperliche, psychische und soziale
Aspekte gleichermaßen zu berücksichtigen sind. Die Krankenbehandlung […]
beinhaltet die substitutionsgestützte Behandlung im Rahmen eines
umfassenden Therapiekonzeptes […].“ Mit diesem Satz beginnt die neue
Anlage „Substitutionsgestützte Behandlung Opioidabhängiger“ der
„Richtlinie Methoden vertragsärztliche Versorgung“ des Gemeinsamen
Bundesausschusses [G-BA], die mit der Veröffentlichung im Bundesanzeiger
am 6. Dezember 2018 in Kraft getreten ist. Die Richtlinien des G-BA
legen fest, welche Leistungen der medizinischen Versorgung von der
gesetzlichen Krankenversicherung [GKV] übernommen werden. In diesem Fall
geht es darum, unter welchen Bedingungen die GKV die Kosten der
Opioidsubstitution übernimmt. Die Neuordnung der Substitutionsbehandlung
in Deutschland ist damit abgeschlossen: Bereits 2017 waren die
Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung [BtmVV] und die Richtlinie der
Bundesärztekammer zur Durchführung der substitutionsgestützten
Behandlung Opioidabhängiger geändert worden. Eine Übersicht zu den
wichtigsten Veränderungen finden Sie unter magazin.hiv.
Hepatitis C: Organisationen legen Berufung gegen Entscheidung des Patentamts ein Ärzte
ohne Grenzen und fünf weitere Organisationen haben am 5. Dezember
Berufung gegen die Entscheidung des Europäischen Patentamts (EPA)
eingelegt, ein Patent des Pharmaunternehmens Gilead Science auf ein
wichtiges Medikament zur Behandlung von Hepatitis C aufrechtzuerhalten.
Ärzte der Welt, Ärzte ohne Grenzen, AIDES (Frankreich), Access to
Medicines Ireland, Praksis (Griechenland) and Salud por Derecho
(Spanien) sind weiterhin überzeugt, dass das Patent auf den Wirkstoff
Sofosbuvir nicht die notwendigen juristischen und wissenschaftlichen
Voraussetzungen erfüllt. Mehr hierzu lesen Sie in der Pressemitteilung von Ärzte ohne Grenzen vom 5. Dezember.
Hafterfahrung ist mit erhöhtem HIV- und HCV-Infektionsrisiko assoziiert Bereits
die DRUCK-Studie (RKI 2016) hat einen Zusammenhang von Hafterfahrung
und Hepatitis-C-Prävalenz unter Drogengebrauchenden nachgewiesen. Nun
hat auch eine Übersichtsarbeit und Meta-Analyse, die in der renommierten
Fachzeitschrift The Lancet veröffentlicht wurde, gezeigt, dass eine
kürzlich zurückliegende Inhaftierung bei intravenös Drogengebrauchenden
mit einem signifikant erhöhten Risiko für eine HIV- oder HCV-Infektion
zusammenhängt. Der Faktor Inhaftierung („recent incarceration“) war mit
einem um 81 Prozent erhöhten Risiko für eine HIV-Infektion und einem um
62 Prozent erhöhten Risiko für eine HCV-Infektion assoziiert. Nicht
untersucht wurde das Risiko in Haft – es geht also vor allem um die
Schnittstelle zwischen Strafvollzug und Freiheit. Die Autor*innen der
Studie sprechen sich dafür aus, sowohl innerhalb des Vollzugs als auch
beim Übergang in die Freiheit den Zugang zu Harm-Reduction-Maßnahmen
sicherzustellen sowie grundsätzlich die massive Strafverfolgung
Drogengebrauchender zu hinterfragen. Auf aidsmap.com finden Sie weitere Hintergründe zu der Studie.
G E S E L L S C H A F T U N D S O Z I A L E S
Kampagne #wissenverdoppeln HIV
ist unter Therapie selbst beim Sex nicht übertragbar: Diese Botschaft
will die Kampagne #wissenverdoppeln der Deutschen AIDS-Hilfe in die
Öffentlichkeit tragen, bis alle es wissen. Seit dem Kampagnenstart am
28. November 2018 konnten schon mehrere Millionen Menschen in
Deutschland erreicht werden. Weitere Infos zur Kampagne finden Sie unter
aidshilfe.de.
Empfehlung der AG AIDS-Prävention zu "Diskriminierung, Stigmatisierung & Management" Die
Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention NRW hat eine Empfehlung zur
Sekundärprävention mit dem Schwerpunkt "Diskriminierung,
Stigmatisierung, Management" erarbeitet. Die Empfehlung beleuchtet die
Handlungsfelder, in denen die örtlichen Akteure der HIV/AIDS-Prävention
in der Freien Trägerschaft und den Kommunen aktiv gegen Diskriminierung
werden können. Die Lebenssituation von Menschen mit HIV hat sich in
den letzten Jahren deutlich verbessert. Trotzdem spielen Diskriminierung
und Stigmatisierung im Alltag HIV-Positiver immer noch eine erhebliche
Rolle. Dies bleibt nicht ohne Folgen: Diskriminierung in der Arbeitswelt
kann zu sehr belastenden Situationen bis hin zum Verlust der
Arbeitsstelle führen. Menschen mit HIV vermeiden notwendige Besuche
ärztlicher Praxen. Es besteht die Gefahr, dass diskriminierende
Vorstellungen der Gesellschaft verinnerlicht werden, was zu einem
geringen Selbstwertgefühl und zum Rückzug aus sozialen Bezügen führen
kann. Mehr hierzu lesen Sie unter aids-nrw.de.
Gemeinsam gegen Diskriminierung im Arbeitsleben Die
Deutsche AIDS-Hilfe [DAH] hat gemeinsam mit einigen Unternehmen unter
dem Titel "Respekt und Selbstverständlichkeit: Für einen
diskriminierungsfreien Umgang mit HIV-positiven Menschen im
Arbeitsleben" eine Deklaration erarbeitet, die ein Zeichen gegen
Diskriminierung setzt. Ziel ist es, dass möglichst viele Arbeitgeber
diese Deklaration unterzeichnen und in ihren Unternehmen, Verbänden oder
Organisationen umsetzen. IBM, Daimler und SAP unterstützen dieses
Engagement von Anfang an, die Stadt Stuttgart strebt die Unterstützung
an. Um dieses Projekt bekannt zu machen, möglichst viele weitere
Unterzeichner*innen zum Mitmachen zu bewegen und auch um das Thema in
den Unternehmen zu verankern, braucht die DAH Unterstützung. Weiteres
lesen Sie hier.
Aktion Mensch - Neue Förderbestimmungen für die Förderaktion Barrierefreiheit Die
Aktion Mensch hat ihre Förderbestimmungen für die Förderaktion
Barrierefreiheit gelockert. Bisher konnten Projektpartner der Aktion
Mensch nur einen einzigen Antrag in der Förderaktion Barrierefreiheit
stellen. Diese Einschränkung ist nun aufgehoben. Ab sofort können auch
mehrere Projektanträge gestellt werden – ein Antrag ist jetzt einmal im
Jahr pro Einrichtung möglich. Weitere Informationen erhalten Sie auch
auf der Homepage der Stiftung unter aktion-mensch.de.
P U B L I K A T I O N E N
Neue Ausgabe des Drogenkuriers: Schwerpunkt Naloxon und Substitution Die neue Ausgabe des Drogenkuriers, des Magazins des JES-Bundesverbands, ist frisch erschienen und kann auf jes-bundesverband.de
als PDF heruntergeladen werden. Schwerpunkt der Dezember-Ausgabe ist
das neue Naloxon-Nasenspray, das nun auch in Deutschland verfügbar ist
und zulasten der Krankenkassen verschrieben werden kann. Weitere Inhalte
sind u.a. ein Überblick zu den Möglichkeiten der kürzlich auch durch
den Gemeinsamen Bundesausschuss verabschiedeten Substitutionsrichtlinien
sowie ein Exkurs zur rauschakzeptierenden Substitution in der Schweiz.
ECDC: Integrierte Strategie für die HIV-/HBV-/HCV-Testung Das
European Centre for Disease Prevention and Control [ECDC] hat einen
Public-Health-Leitfaden zur integrierten Testung von HIV, Hepatitis B
und C herausgegeben. Die Anleitung will die Staaten der EU/EEA unter
anderem durch die Analyse der vorhandenen wissenschaftlichen Daten dabei
unterstützen, eine evidenzbasierte Strategie für die Testung der
Virusinfektionen HIV, HBV und HCV zu entwickeln. Insofern ist es auch
eine interessante Ergänzung zur deutschen Strategie zur Eindämmung von
HIV, Hepatitis B und C und anderen sexuell übertragbaren Infektionen
"BIS 2030". Hintergrund des integrierten Ansatzes bilden die in Europa
noch immer relativ hohe Anzahl der HIV-Spätdiagnosen sowie die große
Anzahl der der HBV- und HCV-Infizierten, die nichts von ihrer Infektion
wissen. Zudem liegt ein integrierter Ansatz auch deswegen nahe, weil
sich die Zielgruppen zum Teil erheblich überschneiden. Weitere
Informationen hierzu sowie weiterführende Links finden Sie unter aids-nrw.de.
EU-Drogenbeobachtungsstelle veröffentlicht ihren ersten Bericht über die medizinische Verwendung von Cannabis Welche
Evidenzdaten über die medizinische Verwendung von Cannabis und
Cannabinoiden sind verfügbar? Was ist der Unterschied zwischen
Cannabispräparaten und Arzneimitteln und warum ist dieser von Bedeutung?
Wie ist dieser Themenbereich in der EU geregelt? Diese und andere
Fragen sind Gegenstand eines neuen Berichts, der aktuell von der
Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht [EMCDDA]
veröffentlicht wurde: Medical use of cannabis and cannabinoids:
questions and answers for policymaking (Medizinische Verwendung von
Cannabis und Cannabinoiden: Fragen und Antworten für die
Politikgestaltung). Der Bericht trägt der Tatsache Rechnung, dass immer
mehr europäische Länder in diesem Bereich politische Strategien und
Verfahren entwickeln und daher ein zunehmendes Interesse an diesem Thema
besteht. Auf der Website der EMCDDA können Sie auf die deutschsprachige Version des Berichts zurückgreifen.
Drogen- und Suchtbericht 2018 der Bundesregierung Die
Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, hat am 18.
Oktober den diesjährigen Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung
vorgestellt. Der Bericht, so die Pressemitteilung
der Drogenbeauftragten, ist eine „umfassende Bestandsaufnahme zur
Verbreitung des Suchtmittelkonsums in Deutschland und gibt einen
Überblick über alle neuen gesetzlichen Regelungen und Projekte im
Themenfeld Drogen und Sucht“, so zum Beispiel Cannabis als Medizin, das
Präventionsgesetz oder die Novellierung des Substitutionsrechtes. Hier
finden Sie den vollständigen Bericht. Der Alternative Drogen- und
Suchtbericht, der von den JES, akzept und der Deutschen AIDS-Hilfe
herausgegeben wird, sieht sich als kritische Ergänzung zum Bericht der
Bundesregierung, und wurde bereits im Mai diesen Jahres veröffentlicht.
Mehr hierzu können Sie unter saferuse-nrw.de nachlesen.
Jahresbericht 2018 der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht Ein
weiteres Standardwerk zur Situation illegaler Substanzen in Deutschland
wurde am 7. Dezember durch die Deutsche Beobachtungsstelle für Drogen
und Drogensucht [DBDD] herausgegeben. In ihrem jüngsten Jahresbericht
(ehemals REITOX-Bericht) behandelt die DBDD acht Themenschwerpunkte oder
Workbooks (u.a. zu Drogenpolitik, Prävention, Harm Reduction,
Gefängnis), ebenso gibt es einen ca. zehnseitigen Kurzbericht. Alle
Informationen hierzu können Sie auf der Website der DBDD einsehen.
Infobrief Migration, Fluchterfahrung und Sucht der Landesstelle Sucht NRW Die
Geschäftsstelle der Landesstelle Sucht NRW hat einen hilfreichen
Infobrief zum Themenschwerpunkt „Migration, Fluchterfahrung und Sucht“ (PDF)
für Fachleute in der ambulanten Suchthilfe und angrenzenden
Professionen zusammengestellt. Kurz und knapp werden die wenigen
vorhandenen empirischen Befunde sowie praktische Hilfeansätze und
Anlaufstellen dargestellt.
M E D I E N
Safer-Use: Poster zu alternativen Konsumformen Ein
Baustein der Schadensminimierung beim intravenösen Drogenkonsum ist der
Umstieg auf risikoärmere Konsumformen, z.B. nasal (sniefen), auf Folie
rauchen (smoke it) und die Po-Injektion (up your bum). Zu diesen drei
alternativen Konsumformen informiert ein neues Plakat der Aidshilfe NRW
(PDF), das als Printversion (DINA2) für Mitgliedsorganisationen des
Landesverbands und kooperierende Einrichtungen der Sucht- und
Drogenhilfe bestellt werden kann. Bei Interesse schreiben Sie bitte
unter Angabe der gewünschten Stückzahl eine E-Mail an
brigitte.bersch@nrw.aidshilfe.de.
Hepatitis C ist heilbar! Neue Informationsmaterialien der BZgA und der DAH Hepatitis
C ist heilbar, und das auch ohne Interferon – eine Tatsache, die auch
vier Jahre nach Einführung der neuen, hochwirksamen und
nebenwirkungsarmen Hepatitis-C-Therapien bei vielen Menschen immer noch
nicht angekommen ist. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
(BZgA) hat im Rahmen der Europäischen HIV-/Hepatitis-Testwoche (23. –
30. November) zusammen mit dem Robert Koch-Institut, der Deutschen
AIDS-Hilfe [DAH], medizinischen Fachgesellschaften und
Patientenorganisationen ein Informationspaket zum Thema
Hepatitis-Virusinfektionen für die ärztliche Praxis entwickelt, um auf
Beratung- und Testangebote sowie die HCV-Behandlung aufmerksam zu
machen. Die Pressemitteilung hierzu finden Sie unter bzga.de. Die
neuen Materialien, bestehend aus einer Patientenbroschüre, einem
Wartezimmerplakat und einer Übersicht für Ärzt*innen zu Prävention,
Diagnostik und Therapie von Hepatitis-Virusinfektionen wurden im Rahmen
der Testwoche bundesweit an Arztpraxen der Allgemeinmedizin,
Gastroenterologie und Suchtmedizin versendet. Unter Federführung der DAH
wurden zudem eine Patientenbroschüre und ein Wartezimmerplakat speziell
für die suchtmedizinische Praxis erstellt. Diese und weitere
Hepatitis-spezifische Informationsmaterialien der Deutschen AIDS-Hilfe
können kostenlos über den DAH-Versand bezogen werden.
Informationen für Trans*Menschen in Haft Die
Berliner Iniative Kiralina hat eine Broschüre zu Trans*Menschen in Haft
herausgegeben. Die Broschüre als PDF-Datei sowie Infos zur
Bestellmöglichkeit finden Sie unter bag-s.de.
T E R M I N E
Fortbildungsprogramm 2019 LWL-Koordinationsstelle Sucht Das
Fortbildungsprogramm 2019 der LWL-Koordinationsstelle Sucht zu Themen
der Suchthilfe und angrenzender Systeme in der Sozialen Arbeit ist nun
online unter lwl-ks.de
verfügbar. Ein besonderes neues Angebot stellt der Arbeitskreis „Neu in
der Suchthilfe in Westfalen-Lippe“ dar, der neuen Fachkräften der
Suchthilfe eine Austauschplattform bietet. Weitere Informationen zum
Arbeitskreis finden Sie hier.
16. Januar 2019 in Köln: Wohnraum, Tagesstruktur, Integration - auch für Drogenabhängige?! Überleben
sichern, Leiden lindern, nachhaltig Integration fördern bis hin zu
umfassender Teilhabe: Das sind Kernaufgaben des Hilfesystems. Dabei sind
in den letzten Jahrzehnten ohne Zweifel erhebliche Fortschritte zu
verzeichnen: Überlebenschancen sind enorm gestiegen, obwohl der Konsum
illegaler Drogen weiterhin hoch riskant sein kann. Die
Behandlungschancen auch chronischer Erkrankungen sind gewachsen, das
wird besonders an den Beispielen HIV und Hepatitis C deutlich.
Anderseits wird es immer schwieriger, Drogenabhängigen zu helfen, sich
mit positiver Perspektive aus der Szene zu lösen mit neuen Zielen,
konkreten Aufgaben und hilfreichen Sozialkontakten; denn zu häufig fehlt
die Grundvoraussetzung: Es fehlt an Wohnraum. Am 16. Januar möchte der
Landschaftsverband Rheinland darüber mit Ihnen diskutieren, praktische
Erfahrungen austauschen und gemeinsam Lösungsstrategien erörtern.
Weitere Informationen finden Sie im Einladungsflyer.
18. bis 20. Januar 2019 in Remagen: Seminar Beratung und Betreuung von Drogengebraucher*innen (Teil I: Methoden) Im
sozialen Hilfesystem gehört die Drogenarbeit zu den Bereichen mit der
höchsten Mitarbeiterfluktuation. Die Konfrontation mit prekären
gesundheitlichen Problemen (z.B. Ko-Infektionen mit HIV und Hepatitis)
und Verelendung und Tod, die gesellschaftliche Ächtung des Drogenkonsums
und die Ausgrenzung HIV-infizierter oder AIDS-kranker
Drogengebrauchender fördern Gefühle der Ohnmacht und Überforderung und
lassen – schneller als in anderen Bereichen – die Frage nach dem Sinn
der Arbeit aufkommen. Das zweiteilige Seminar will Mitarbeitenden, die
im Bereich „HIV/Aids und Drogengebrauch“ arbeiten, einen geschützten
Raum bieten, in dem sie ihre Arbeit reflektieren und die Frage nach den
Grenzen der Akzeptanz stellen und bearbeiten können. Der erste Teil
beschäftigt sich mit dem Schwerpunkt „Methoden“, der zweite Teil mit dem
Schwerpunkt „Reflexion“ findet vom 10. bis 12. Mai ebenfalls in Remagen
statt. Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie
in der unter aidshilfe.de.
1. bis 3. März 2019 in Berlin: Diversity. Ein Anfang. Das Basistraining Ratsuchende
und Nutzer*innen der HIV/STI-Beratung und Prävention wenden sich in all
ihrer Unterschiedlichkeit mit sehr sensiblen Themen und Anliegen an die
lokalen Aidshilfen, MSM-, Sexwork- oder Drogen-Projekte. Dabei sind die
Bedürfnisse und Ansprüche an eine vertrauensvolle Atmosphäre und einen
geschützten Raum so vielfältig wie die Adressat*innen selbst. Damit man
als kompetente*r Ansprechpartner*in wahrgenommen wird, braucht es ein
Grundverständnis von Diversität und den daraus resultierenden Bedarfen.
Weitere Informationen zum Diversity-Basistraining der Deutschen
AIDS-Hilfe lesen Sie hier.
20. bis 22. März 2019 in Bonn: Europäische Konferenz zur Gesundheitsförderung in Haft Die
10. Europäische Konferenz zur Gesundheitsförderung in Haft wird vom 20.
bis 22. März 2019 im Gustav-Stresemann-Institut in Bonn stattfinden.
Motto der Konferenz ist: „Gesundheitsförderung leicht gemacht –
Praktische Modelle für Gefangene und Bedienstete“. Informationen zur
Anmeldung und zum Programm finden Sie unter gesundinhaft.eu.
27. März 2019: Aktionsplan gegen Sucht NRW – Bilanz und Ausblick An
der Umsetzung des Aktionsplans gegen Sucht NRW beteiligen sich
Akteurinnen und Akteure, um die bestehenden Suchtpräventions- und
Suchthilfeangebote weiterzuentwickeln. Was wurde bisher erreicht? Welche
Erkenntnisse und Ergebnisse wurden erarbeitet? Was steht noch aus?
Welche Veränderungen kommen auf uns zu? Um diese Fragen gemeinsam zu
diskutieren, lädt das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales
des Landes NRW gemeinsam mit der Landesstelle Sucht NRW am Mittwoch, den
27. März 2019, von 10.00 Uhr – 17.00 Uhr zur Fachtagung „Aktionsplan
gegen Sucht NRW – Bilanz und Ausblick“ ein. Die Kontaktpersonen für die
Fachtagung entnehmen Sie bitte dem Ankündigungsflyer, weitere Informationen zum Programmablauf sowie zur Anmeldung folgen zeitnah.
29. bis 30. März 2019 in München: 8. Münchner AIDS- und Hepatitis-Werkstatt Seit
30 Jahren haben sich die Münchner AIDS- und Hepatitis-Tage einen festen
Platz im Kongresskalender erobert. Mit Beginn der Nullerjahre kam die
medizinische AIDS- und Hepatitis-Werkstatt hinzu, nachdem von vielen
Teilnehmenden der zweijährige Abstand der Tagung als zu groß empfunden
wurde. Beide Kongresse wollen das sich schnell ändernde Wissen zu
Jahresanfang allen damit befassten Berufsgruppen nahe bringen, wobei im
Interesse der Teilnehmenden auch über den Tellerrand geschaut wird. Für
eine möglichst interaktive Wissensvermittlung gibt es vergleichsweise
wenig Plenarveranstaltungen, dafür aber zahlreiche Workshops. Neben den
Kernthemen stehen Infektiologie, Onkologie, Flüchtlingsmedizin,
Epidemiologie und andere relevante angrenzende Fragestellungen auf der
Themenliste. Weitere Details zum Programm und zur Anmeldung (bis zum 23.
Januar 2019 gilt der Frühbucherrabatt) finden Sie unter sv-veranstaltungen.de.
1. bis 2. April 2019 in Düsseldorf: Aufenthalts- und Sozialrechte von Geflüchteten und Unionsbürger*innen Um
im Feld "HIV/STI- und Hepatitis-Prävention und Migration" kompetent
beraten zu können, ist es notwendig, in punkto Aufenthalts- und
Sozialrecht ständig auf dem Laufenden zu sein. Dieses Seminar dient dem
Erwerb von Grundlagen in diesen Rechtsbereichen sowie der Aktualisierung
des Fachwissens, vor allem für die Beratung von Geflüchteten und
Unionsbürger*innen. Weitere Informationen lesen Sie hier.
1. bis 3. April 2019 Heidelberg: Konsumreduktionsprogramm – zweiteilige Trainer*innenausbildung (Teil I) KISS
[Kompetenz im selbstbestimmten Substanzkonsum] ist ein
verhaltenstherapeutisches Selbstmanagement-Programm („Behavioral
Self-Control Training“) zur gezielten Kontrolle und Reduktion des
Konsums legaler und illegaler Drogen (siehe: www.kiss-heidelberg.de). Es
besteht aus zwölf Sitzungen, in denen z. B. vermittelt wird, wie man
ein Konsumtagebuch führt, wöchentlich Konsumziele festlegt,
Risikosituationen erkennt und bewältigt oder mit „Ausrutschern“ umgeht.
Erfahrungen in der Praxis zeigen, dass das KISS-Programm von
Drogengebrauchenden und Substituierten sehr gut angenommen wird. Dieses
Gruppenangebot ist auch in der niedrigschwelligen Arbeit anwendbar.
Daher bietet die Deutsche AIDS-Hilfe 2019 wieder ein zweiteiliges
Seminar an, das Mitarbeitende aus der Aids- und Drogen(selbst)hilfe zu
KISS-Trainer*innen ausbildet. Der zweite Teil vom 25. bis 27. Mai
ebenfalls in Heidelberg statt. Informationen zur Anmeldung erhalten Sie
unter aidshilfe.de.
17. bis 19. Mai 2019 in Köln: Engagement in der Drogenselbsthilfe JES – zweiteilig (Teil I) In
ersten Teil des zweiteiligen Seminars soll JES-Einsteiger*innen und an
der Drogenselbsthilfe Interessierten ein Überblick über das Netzwerk von
JES [Junkies, Ehemalige und Substituierte], die JES-Gruppen und ihre
Arbeitsfelder gegeben werden. Neben Voraussetzungen für die Mitarbeit
wird auch Grundwissen zur Geschichte und zur gesundheits- und
drogenpolitischen Arbeit von JES vermittelt. Hier finden Sie weitere Informationen.
A U S S C H R E I B U N G E N
Ausschreibungen im Landesverband Aktuelle Ausschreibungen der Aidshilfe NRW und ihrer Mitgliedsorganisationen sowie befreundeter Organisationen finden Sie unter nrw.aidshilfe.de.
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