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Sehr geehrte Damen und Herren,
wir freuen uns sehr, Ihnen heute die 4. Ausgabe des gemeinsamen Newsletters rund um die Themen Drogen/Haft
und Spritzenautomaten in NRW in diesem Jahr zusenden zu können. Gerne
veröffentlichen wir interessante Projekte, Themen oder Termine über den
Newsletter. Bitte senden Sie die Beiträge einfach per Mail an
brigitte.bersch@nrw.aidshilfe.de. Wir freuen uns über jede Rückmeldung.
Mit herzlichen Grüßen,
Brigitte Bersch Spritzenautomatenprojekt NRW
Domenico Fiorenza Drogen|Strafvollzug
A K T U E L L E S
Studienergebnisse: Bereitstellung von Harm-Reduction-Materialien über Automaten für Drogengebrauchende in NRW Spritzenautomaten
sind in Nordrhein-Westfalen eine etablierte und anerkannte Maßnahme der
Schadensminimierung sowie der HIV- und Hepatitis-Prävention. Seit 1989
existiert das Spritzenautomatenprojekt NRW, derzeit werden über 100
Automaten von über 60 Einrichtungen der Aidshilfe, Drogen-/Suchthilfe
und Drogenselbsthilfe betrieben. Nun wurde erstmal eine
wissenschaftliche Evaluation des Automatenprojekts unter der Leitung von
Prof. Dr. Daniel Deimel (Katholische Hochschule NRW) in Kooperation mit
der Aidshilfe NRW (Brigitte Bersch) sowie dem Deutschen Institut für
Sucht- und Präventionsforschung durch das Ministerium für Arbeit,
Gesundheit und Soziales NRW in Auftrag gegeben. Ausgewertet wurden die
Ergebnisse einer systematischen Literaturrecherche, eine Befragung der
Betreiber und Nutzer*innen sowie von der Aidshilfe NRW zur Verfügung
gestellte Informationen zum Projekt und Daten zu Standorten und
Abgabezahlen. Weitere Informationen sowie einen Link zur gesamten Studie
finden Sie hier.
Expertenrunde zu Spritzenautomaten in Hamburg NRW
und Berlin gehören bundesweit zu den Spitzenreitern, was die
Bereitstellung von Spritzenautomaten angeht – eines der Schlusslichter
unter den deutschen Großstädten ist Hamburg. Dort fand am 24. September
auf Einladung des Sankt Pauli Bürgervereins, der sich seit Jahren für
Spritzenautomaten und Entsorgungscontainer im Stadtteil einsetzt, eine
Expertenrunde zum Thema statt. Geladen als Expertinnen waren unter
anderem Brigitte Bersch, Aidshilfe NRW, und Astrid Leicht, Fixpunkt
(Berlin). Über die Diskussion berichtete u.a. die Hamburger Morgenpost.
Erstes verschreibungsfähiges Naloxon-Nasenspray ist auf dem Markt Ab
sofort ist auch in Deutschland ein verschreibungspflichtiges und
erstattungsfähiges Naloxon-Nasenspray erhältlich, das bei
Opioid-Überdosierungen Leben retten kann. Dies teilte das
Bundesgesundheitsministerium am 13. September 2018 mit. Bisher war
Naloxon in Deutschland nur für die intravenöse, intramuskuläre oder
subkutane Anwendung erhältlich, die neue Applikationsform bringt eine
erhebliche Vereinfachung der Anwendung mit sich. Weitere Informationen
finden Sie unter saferuse-nrw.de.
"My first 48 hours out": Naloxon-Vergabe vor der Haftentlassung Ein
besonders wichtiger und sinnvoller Einsatz für Naloxon wäre der
Strafvollzug bzw. insbesondere die Schnittstelle zwischen Haft und
Freiheit. Unmittelbar nach der Haftentlassung sind Gefangene mit
aktuellem oder ehemaligem Drogengebrauch aufgrund geringerer
Opioidtoleranz besonders vulnerabel für Überdosierungen und auch
Todesfälle. Diese kritische Phase wurde im Rahmen des EU-geförderten
Projekts "My first 48 hours out" unter der Federführung des Instituts
für Suchtforschung an der Frankfurt University of Applied Sciences
untersucht. Ein Ergebnis ist der (englischsprachige) Leitfaden
"Naloxone-on-release" (PDF), der praktische Hinweise zur Ein- und Durchführung von Naloxon-Schulungen und Naloxon-Vergabe vor der Haftentlassung bietet.
Hepatitis-C-Medikament Sofosbuvir bleibt für viele unerschwinglich Zivilgesellschaftliche
Organisationen aus 17 europäischen Ländern, darunter Ärzte der Welt,
Ärzte ohne Grenzen und AIDES, hatten im März 2017 beim Europäischen
Patentamt [EPA] beantragt, das Patent für das Hepatitis-C-Medikament
Sofosbuvir (Handelsname: Sovaldi) zu widerrufen. Ihr Argument: Es
handele sich nicht um eine Innovation. Ziel war es, den Import und
Vertrieb kostengünstiger Nachahmerpräparate auch in Europa zu
ermöglichen. Nach einer Anhörung am 13. September 2018, bei der es um
die chemische Basisverbindung von Sovaldi ging, entschied das EPA
jedoch: Gileads Patent bleibt bestehen. Weitere Informationen finden Sie
unter aidshilfe.de.
Online-Befragung gestartet: Lust & Rausch durch Chemsex bei schwulen und bisexuellen Männern Am
1. September ist eine Studie gestartet, die dem Phänomen "Chemsex" [Sex
unter dem Einfluss von Substanzen, die unmittelbar vor oder während dem
Sex konsumiert werden] auf den Grund geht. Auf chemsexstudy.de
werden schwule und bisexuelle Männer zum Substanzkonsum und ihrem
psychischen Wohlbefinden befragt. Sie sind eine Personengruppe, die
aufgrund von Stigmatisierungs- und Diskriminierungserfahrungen anfällig
für psychische Erkrankungen und HIV-Infektionen ist. Vermutlich ist
deshalb auch der Substanzkonsum hier höher als im Bundesdurchschnitt,
wie einige Studien nahelegen. "Wir wollen mehr über die Motive,
Hintergründe und Dynamiken von Chemsex in dieser spezifischen Gruppe
wissen" sagt Prof. Dr. Daniel Deimel. Er ist Professor für Klinische
Sozialarbeit an der KatHO NRW und leitet die Studie. An der Umfrage
können und sollen auch Menschen mitmachen, die zum Beispiel "nur"
Alkohol trinken oder deren Chemsex-Erfahrungen vielleicht schon länger
zurückliegen.
Welt-Hepatitis-Tag: Aidshilfe NRW kritisiert mangelhafte Diagnostik und Behandlung Am
28. Juli fand der Welt-Hepatitis-Tag statt, der seit 2011 als
offizieller Gesundheitstag der Weltgesundheitsorganisation [WHO]
durchgeführt wird. Zu diesem Anlass kritisierte die Aidshilfe NRW die
mangelhafte HCV-Diagnostik und Behandlung. Trotz politischer
Lippenbekenntnisse sind die Fortschritte in Prävention, Diagnostik und
Behandlung viel zu langsam, um die international vereinbarten
Zielsetzungen einhalten zu können. Die seit einigen Jahren verfügbaren
neuen HCV-Therapien versprechen Heilungschancen von nahezu 100 Prozent,
und das bei deutlich weniger Nebenwirkungen und einer deutlich
verkürzten Behandlungszeit. Trotzdem sind die Behandlungszahlen nach
2015 wieder kontinuierlich zurückgegangen. Um die mit Hepatitis
verbundenen Herausforderungen zu erfüllen, bedarf es einer gemeinsamen
Kraftanstrengung und der Bereitstellung zusätzlicher Ressourcen. Lesen
Sie dazu die Stellungnahme (PDF) unseres Landesvorsitzenden Arne Kayser.
Robert-Koch-Institut: Hepatitis im Jahr 2017 Auch
das Robert-Koch-Institut [RKI] hat sich der Berichterstattung rund um
den Welt-Hepatitis-Tag am 28. Juli wieder angeschlossen und mehrere
Epidemiologische Bulletins mit Hepatitis-Schwerpunkt veröffentlicht.
Begonnen hat diese Reihe mit dem Titelthema "Hepatitis C im Jahr 2017".
4.798 Fälle erstdiagnostizierter Hepatitis C wurden 2017 an das RKI
übermittelt, davon 999 in NRW. Dies entspricht einem landesweiten
Anstieg von 25 Prozent im Vergleich zu 2016. Am stärksten betroffen sind
nach wie vor intravenös Drogengebrauchende [IVD] (78 Prozent der Fälle
mit ausgewertetem Übertragungsweg; darunter 4,6 Prozent IVD in Haft).
Weitere Veröffentlichungen des RKI enthalten entsprechende Informationen
zu Hepatitis B und C (PDF) sowie den vor kurzem aktualisierte RKI-Ratgeber zu Hepatitis C (PDF).
Aktionsplan gegen Sucht NRW Der
Aktionsplan baut auf dem Landeskonzept gegen Sucht NRW auf und zeigt
prioritäre Handlungsfelder und Handlungsbedarfe in den Bereichen
Prävention und Hilfe auf. Er konkretisiert die im Landeskonzept gegen
Sucht NRW festgeschriebenen fachlichen Grundsätze und Rahmenvorgaben zur
Weiterentwicklung von Suchtprävention und Suchthilfe in NRW. Das
Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes
Nordrhein-Westfalen [MAGS NRW] fördert innovative Projekte und
Maßnahmen, die dazu beitragen sollen, die mit dem Aktionsplan verfolgten
Ziele zu erreichen. Informationen zum Antragsverfahren finden Sie unter
landesstelle-sucht.de. Die nächste Antragsfrist ist der 30. November 2018.
M E D I Z I N U N D G E S U N D H E I T
Aktion für Geflüchtete und Migrant*innen: Kondome werben für den HIV-Test Mit
Hilfe von 350.000 Kondomen informiert die Deutsche AIDS-Hilfe seit Ende
September geflüchtete Menschen und andere Migrant*innen über das
Gesundheitssystem in Deutschland, HIV und andere sexuell übertragbare
Infektionen. Die Aktion mit dem Titel "Your health!" soll insbesondere
das Bewusstsein dafür fördern, dass ein HIV-Test sich lohnt, weil HIV
heute bei rechtzeitiger Diagnose gut behandelbar ist, Aids-Erkrankungen
sind so vermeidbar. HIV ist zudem unter Therapie nicht mehr übertragbar.
Die Initiative ist Teil der Kampagne "Kein Aids für alle – bis 2020!".
Weitere Informationen finden Sie unter aidshilfe.de.
HCV-Therapie bei Drogengebrauchenden hoch effektiv Eine
systematische Meta-Analyse von 38 Studien, die in der Fachzeitschrift
"The Lancet Gastroenterology and Hepatology" veröffentlicht wurde, hat
erneut gezeigt, dass die mittlerweile nicht mehr ganz neuen
HCV-Medikamente [Direct Acting Antivirals, oder kurz: DAAs] höchst
effektiv Drogengebrauchende sowie Substituierte von einer
Hepatitis-C-Infektion heilen. Knapp 98 Prozent in beiden Gruppen
schlossen ihre Therapie erfolgreich ab, eine nachhaltig unterdrückte
Viruslast [Sustained Virological Response, oder kurz: SVR] konnte bei
knapp 88 Prozent der Drogengebrauchenden und knapp 91 Prozent der
Substituierten erreicht werden. Ob der Drogengebrauch aktuell oder
länger zurückliegend war, machte für beide Ergebnisse kaum einen
Unterschied. Dementsprechend empfehlen die Autor*innen der australischen
Studie, internationalen (wie auch vielen nationalen) Leitlinien
entsprechend auch aktiv Drogengebrauchenden die lebensrettende
Medikation zukommen zu lassen. Sie aufgrund des Konsums oder der
Konsumvergangenheit zu verweigern sei unakzeptabel und basiere auf
Diskriminierung statt Evidenz. Näheres zur Studie finden Sie hier.
Substitutionsgestützte Therapie von Opioidabhängigen: Klarstellungen zum GKV-Leistungsangebot beschlossen Der
Gemeinsame Bundesausschuss [G-BA] hat in seiner Sitzung am 6. September
2018 die Leistungen zulasten der Gesetzlichen Krankenversicherung [GKV]
im Rahmen der substitutionsgestützten Therapie Opioidabhängiger an die
Novellierung der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung [BtMVV] und
der Substitutions-Richtlinie der Bundesärztekammer [BÄK] aus dem
vergangenen Jahr angepasst. Betroffen sind von der Anpassung
insbesondere die Therapieziele der Substitution, die Indikationsstellung
und das Therapiekonzept. Weitere Informationen finden Sie in der
Pressemitteilung des G-BA (PDF).
Neue Hepatitis-C-Behandlungsleitlinien Sowohl
die WHO als auch der Bund der niedergelassenen Gastroenterologen haben
aktualisierte Hepatitis-C-Behandlungsleitlinien herausgegeben. Die WHO-Leitlinien,
veröffentlicht im Juli 2018, empfehlen eine Behandlung ALLER
Hepatitis-C-Patient*innen, mit spezifischen Empfehlungen für besonders
vulnerable Gruppen wie Drogengebrauchende, Menschen in Haft und Männer,
die Sex mit Männern haben [MSM]. Die bng-Empfehlung
soll als Ergänzung zur ausführlichen Leitlinie der DGSV [Deutsche
Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und
Stoffwechselkrankheiten] eine praxisorientierte, komprimierte Empfehlung
zur Therapie der chronischen Hepatitis C bieten. Sie soll den
behandelnden Ärzt*innen in der Praxis mehr Klarheit und Sicherheit
geben, indem sie über prägnante praktische Hilfen für die täglichen
Therapiefragen hinaus auch Aspekte wie Wirtschaftlichkeitsgebot,
Struktur- und Rabattverträge beleuchtet.
Kosten für Prä-Expositions-Prophylaxe [PrEP] sollen zukünftig von Krankenkasse übernommen warden Zukünftig
sollen die Krankenkassen die Kosten für die Präexpositions-Prophylaxe
[PrEP] zum Schutz vor HIV übernehmen. Das hat Bundesgesundheitsminister
Jens Spahn angekündigt. Die Aidshilfe NRW begrüßt dieses Vorhaben. Sie
fordert seit langem, die PrEP allen zugänglich zu machen, die sie
brauchen und wollen. Das darf nicht am geringen Einkommen der Leute
scheitern. Weitere Informationen erfahren Sie unter ahnrw.de.
Der HIV-Selbsttest kommt Voraussichtlich
ab Oktober werden in Deutschland HIV-Selbsttests erhältlich sein. Die
dafür notwendige Änderung der Medizinprodukteabgabeverordnung hat
Gesundheitsminister Jens Spahn Anfang Juni angekündigt, nun wurde sie
auch vom Bundesrat bestätigt. Den HIV-Test selbst zu Hause durchführen
zu können, kann die Hemmschwelle senken. Manche Menschen scheuen sich,
in einer Arztpraxis, im Gesundheitsamt oder in einem Checkpoint der
Aidshilfe danach zu fragen. Gründe können zum Beispiel Scham oder Angst
vor einer negativen Bewertung ihres sexuellen Verhaltens sein. Andere
Menschen schieben den Test vor sich her. Wenn sie den Selbsttest einfach
in der Apotheke, der Drogerie oder im Online-Handel kaufen können, kann
das motivieren, sich früher oder häufiger auf HIV zu testen.
Begleitende (anonyme) Beratung durch Angebote der Aidshilfen ist
persönlich, telefonisch und per E-Mail möglich. Mehr Informationen
finden Sie unter ahnrw.de und aidshilfe.de.
G E S E L L S C H A F T U N D S O Z I A L E S
Migration und Sucht: Erfahrungen aus der Versorgung suchtmittelkonsumierender geflüchteter Menschen In
den letzten Jahren kamen viele aus ihren Heimatländern geflüchtete
Menschen nach Deutschland. Im Heimatland und auf der Flucht haben sie
zum großen Teil traumatisierende Erfahrungen gemacht. Nicht selten
werden diese durch Suchtmittelkonsum ‚behandelt‘. Aber auch die
Lebensumstände nach der Ankunft in Deutschland – gezeichnet durch
Warten, Ungewissheit, Langeweile und Angst – können den Konsum von
Suchtmitteln verstärken. Eva Egartner und Beate Zornig-Jelen berichten
auf konturen.de
über Erfahrungen aus der Versorgung suchtmittelkonsumierender
geflüchteter Menschen und leiten daraus Forderungen für bessere
Hilfeangebote ab.
Empfehlungen der Deutschen
Rentenversicherung zur Zusammenarbeit bei der Unterstützung
arbeitssuchender abhängigkeitskranker Menschen veröffentlicht Zum
1. Juli 2018 sind Empfehlungen der Deutschen Rentenversicherung, der
Bundesagentur für Arbeit, des deutschen Landkreistages und des
Städtetages zur Zusammenarbeit bei der Unterstützung arbeitssuchender
abhängigkeitskranker Menschen veröffentlicht worden. Die gemeinsam
geschlossene Empfehlung soll bei dem Zugang in eine medizinische
Rehabilitation Abhängigkeitskranker und die anschließende berufliche
(Wieder-)eingliederung unterstützen. Weitere Informationen finden Sie hier.
P U B L I K A T I O N E N
Neue Ausgabe des Drogenkuriers Die
aktuelle Ausgabe des Drogenkuriers, des Magazins bundesweiten
JES-Netzwerks [Junkies, Ehemalige und Substituierte], ist erschienen und
sowohl als Print-Ausgabe sowie als PDF
erhältlich. Im Mittelpunkt der Ausgabe steht die Berichterstattung über
die zahlreichen Gedenk-, Protest- und Traueraktionen, die bundesweit
wie international zum Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher*innen
am 21. Juli diesen Jahres stattfanden.
Tätigkeitsbericht des JES-Bundesvorstands 2018 Ebenso frisch erschienen ist der Tätigkeitsbericht 2017 - 2018 des Bundesvorstands von JES (PDF).
Der Bericht des Vorstands gibt allen Mitgliedern und Interessierten
einen Überblick über die Themen und Tätigkeiten des JES-Bundesverbands
in den Jahren 2017 - 2018. Neben der Arbeit an neuen Medien stand vor
allem die Arbeit im Gemeinsamen Bundesausschuss [G-BA] im Zentrum.
Darüber hinaus gibt der Tätigkeitsbericht einen Einblick in die
Finanzentwicklung und die Vielfalt der JES-Netzwerkarbeit.
Jahresbericht 2017 der Aidshilfe NRW Der
Bericht über die Aktivitäten unseres Landesverbands aus dem vergangenen
Jahr liegt jetzt vor. Unter anderem ist dort eine Kurzdokumentation des
großen Verbandstags zu finden. Der Jahresbericht in Printversion ist
über die Landesgeschäftsstelle erhältlich. Online finden Sie ihn hier.
Trainingsmanual zur HIV- und HCV-Testung in niedrigschwelligen Drogenhilfeeinrichtungen Das
u.a. von der EU geförderte Projekt HA-REACT [The Joint Action on HIV
and Co-Infection Prevention and Harm Reduction] hat es sich zum Ziel
gesetzt, Lücken in der Prävention von HIV und Ko-Infektionen wie
Tuberkulose und Hepatitis bei intravenös Drogengebrauchenden zu
identifizieren und zu schließen. Insgesamt 22 Organisationen aus 18
EU-Mitgliedsstaaten sind Teil des Projekts, darunter die Deutsche
AIDS-Hilfe. Als Teil des Projekts wurde ein Trainingsmanual für HIV- und
HCV-Tests in Einrichtungen der niedrigschwelligen Drogenhilfe
entwickelt, das in acht Modulen einen Leitfaden für Basisinfos zu den
Infektionskrankheiten, zu Beratungstechniken sowie zu praktischen
Fragestellungen bei der Implementation eines Testangebots bietet. Das
Trainingsmanual (bisher nur auf Englisch verfügbar) kann unter aidshilfe.de kostenlos bestellt oder als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Die Arbeit der Drogenkonsumräume in NRW – Jahresbericht 2017 In
Nordrhein-Westfalen gibt es derzeit zehn Drogenkonsumräume (in
Bielefeld, Bochum, Bonn, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Köln, Münster,
Troisdorf und Wuppertal). Die Inanspruchnahme und Nutzung der
Konsumräume wird entsprechend der gültigen Rechtsverordnung dokumentiert
und evaluiert. Die Landesstelle Sucht NRW unterstützt im Auftrag des
Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW die
Drogenkonsumraum-Betreiber bei der Erhebung und Auswertung der Daten.
Aktuell erschienen ist die Statistik für das Jahr 2017. Weitere
Informationen hierzu finden Sie unter saferuse-nrw.de.
M E D I E N
Neue DAH-Broschüre zu „Drogen und HIV“ Ergänzend zur Informationsbroschüre "Drogen und Hepatitis" (PDF),
die Drogengebrauchenden Informationen zu Schutz-, Test- und
Behandlungsmöglichkeiten für Hepatitis-Infektionen bietet, hat die
Deutsche AIDS-Hilfe [DAH] nun auch eine neue Broschüre zum Thema "Drogen
und HIV" (PDF) herausgegeben. Beide Broschüren können kostenlos über den Verand der Deutschen AIDS-Hilfe bestellt werden.
Drugs - Just Say Know: Neue Website und Broschüre DRUGS
- JUST SAY KNOW informiert über psychoaktive Substanzen, ihre
Wirkungen, Nebenwirkungen und Risiken und weist auf die Möglichkeiten zu
Safer Use hin. Die Website umfasst allgemeine Informationen rund ums
Thema Drogenkonsum und Substanz-Informationen zu 30
bewusstseinsverändernden Drogen sowie zum verbreiteten Mischkonsum. Die
Online-Präsenz know-drugs.ch ist nun mit einem neuen Layout online, die kürzlich überarbeitete Broschüre ist ebenfalls über die Website bestellbar.
DRK: Neue Kurzfilme u.a. zur Suchthilfe in fünf Sprachen Das
Deutsche Rote Kreuz [DRK] hat sein Informationsangebot für eine
gleichberechtigte medizinische Versorgung für Migrant*innen und
Geflüchtete weiter ausgebaut. Die Gesundheitsfilme zu Fragen rund um
Gesundheits- und Krankenversorgung, u.a. auch zu den Themen „psychische
Gesundheit“ und „Suchthilfe“, sind in Arabisch, Deutsch, Englisch,
Französisch, Paschtu und Sorani unter drk-gesundheitsfilme.de abrufbar.
T E R M I N E
11. bis 12. Oktober 2018 in Hamburg: 12. internationaler akzept-Kongress Vom
11. bis 12. Oktober findet in Hamburg der 12. Internationale
akzept-Kongress statt. Die Fachveranstaltung steht unter dem Motto
„Gesundheitsförderung 3.0 – Harm Reduction, Verhältnisprävention und
Versorgung“ und deckt ein breites Themenspektrum ab, von
Safer-Nightlife-Projekten über die besonderen Anforderungen an die
Arbeit mit Migrant*innen und Geflüchteten bis hin zu Drogenkonsumräumen
und Drug Checking. Aktuelle Informationen zum Programm sowie zum
Anmeldeverfahren finden Sie auf der Homepage des akzept-Bundesverbands.
30. Oktober 2018 in Münster: 36. Jahrestagung der LWL-Koordinationsstelle Sucht Mit
der 36. Jahrestagung der LWL-Koordinationsstelle Sucht am 30. Oktober
2018 in Münster sollen Gewohnheiten durchbrochen und neue Einsichten
ermöglicht werden. Mit dem Blick auf die "Drug Science" möchte die
Tagung sich dieser entwickelnden Disziplin annähern. Bei der Drug
Science stehen psychoaktive Substanzen wissenschaftlich im Spannungsfeld
zwischen einer neurobiologischen, klinisch-pharmakologischen,
psychotherapeutischen, suchtmedizinischen, sozialwissenschaftlichen und
politischen Perspektive. Besonders dabei ist der transdisziplinäre
Ansatz, der neue Impulse zum Quer-, Neu- oder Weiterdenken in den Fokus
rückt. Hier finden Sie weitere Informationen zu der Veranstaltung.
2. bis 4. November 2018 in Berlin: 27. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Suchtmedizin "Sucht
– You never walk alone" – unter diesem Titel findet der 27. Kongress
der Deutschen Gesellschaft für Suchtmedizin vom 2. bis 4. November 2018
in Berlin statt: Neben den Abhängigkeitserkrankten selbst ist immer auch
das persönliche Umfeld von Alkohol- und Substanzmittelkonsumstörungen
betroffen. Deshalb soll bei diesem Kongress die Perspektive auf
Angehörige und Therapeut*innen erweitert werden. Im Eröffnungssymposium
stehen deshalb in diesem Jahr Sucht und Suchttherapie in verschiedenen
Umweltbedingungen wie Familie, Haft und Freizeitumgebung im Fokus.
Weitere Informationen zum Programm sowie zur Anmeldung finden Sie unter dgsuchtmedizin.de.
20. bis 22. März 2019 in Bonn: Europäische Konferenz zur Gesundheitsförderung in Haft Die
10. Europäische Konferenz zur Gesundheitsförderung in Haft wird vom 20.
bis 22. März 2019 im Gustav-Stresemann-Institut in Bonn stattfinden.
Motto der Konferenz ist: "Gesundheitsförderung leicht gemacht –
Praktische Modelle für Gefangene und Bedienstete". Bis zum 30. Oktober
werden noch Vorschläge für das Programm (z.B. Vortrag, Workshop, Poster)
entgegengenommen. Den Call for abstracts sowie Informationen zur
Anmeldung finden Sie hier.
A U S S C H R E I B U N G E N
Ausschreibungen im Landesverband Aktuelle Ausschreibungen der Aidshilfe NRW und ihrer Mitgliedsorganisationen sowie befreundeter Organisationen finden Sie unter nrw.aidshilfe.de.
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