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Liebe Leserinnen und Leser,
am 1. Juli ist der
Bundesfreiwilligendienst gestartet. Seine Einrichtung ist der Tatsache
geschuldet, dass mit dem Aussetzen der Wehrpflicht den
Non-Profit-Organisationen nun auch keine Zivildienstleistenden mehr zur
Verfügung stehen. Damit wird der zivile Dienst an der Gesellschaft zwar
neu geordnet, doch wird die Konkurrenz unter den sich um die
Freiwilligen bemühenden Organisationen nicht kleiner. Die AIDS-Hilfe NRW
wird sehr sogfältig prüfen, ob sich durch den Bundesfreiwilligendienst
neue Chancen für die Aidshilfearbeit in Nordrhein-Westfalen ergeben. Eine
nun vorliegende Studie zeigt auf, dass Vereine, deren Arbeit ohne das
Engagement von Ehrenamtlichen nicht möglich wäre, von
Freiwilligeninitiativen in den USA lernen können. Dort ist das
freiwillige Engagement tiefer in der Gesellschaft verwurzelt als bei
uns. Um erfolgreicher in Bezug auf die Motivation, Mobilisierung und
Einbindung von Ehrenamtlichen zu werden, müssen die Organisationen
zielgruppengerechte Kommunikationswege nutzen, ihre Programme variabler
gestalten und den Wert des Engagements klarer herausstellen. Zum Teil
decken sich die Ergebnisse der Studien mit unseren Erkenntnissen, die
eigene Arbeit an den Bedürfnissen der Ehrenamtlichen auszurichten, sie
aber auch gut zu qualifizieren. Neue Aspekte, wie die Betonung des
Gemeinwesensbezug und die Idee, etwas vom Erfolg an die Gesellschaft
zurück zu geben, wären eine Herausforderung auch im Hinblick auf das
Fundraising von morgen. In der Landesgeschäftsstelle beobachtet unser Kollege Michael Wurm die Entwicklung des Ehrenamts in den Aidshilfen. Er stellt auch die vollständige Studie gern zur Verfügung.
Dr. Guido Schlimbach | Pressesprecher
VERBAND / LOBBY
Aufruf: „Wir brauchen eine Arbeitsmarktpolitik für alle“ Der
Paritätische Wohlfahrtsverband hat eine Unterschriftenaktion gestartet,
mit der die Mitglieder des Deutschen Bundestags zu einem
arbeitsmarktpolitischen Kurswechsel aufgefordert werden sollen. Die
Erstunterzeichnerinnen und –unterzeichner, darunter auch die Deutsche
AIDS-Hilfe, fordern eine Rücknahme der Sparbeschlüsse in der
Beschäftigungsförderung, mehr Handlungsspielräume für die Jobcenter vor
Ort, mehr sinnvolle Beschäftigungsangebote für schwer vermittelbare
Langzeitarbeitslose und die rechtliche und finanzielle Absicherung der
Institutionen, die vor Ort die Leistungen für diese Personen erbringen,
so etwa Beschäftigungsunternehmen oder Fortbildungseinrichtungen. Nun
ist die Öffentlichkeit aufgerufen, sich an diesen Forderungen
anzuschließen und sich an der Unterschriftenaktion zu beteiligen. Alle
Infos dazu finden Sie unter www.arbeitsmarktpolitik-fuer-alle.de.
Behördenauskünfte online organisieren Sowohl
für die individuelle Beratung als auch für strategische Planung ihrer
Arbeit benötigen Aidshilfen immer wieder Informationen von Behörden,
Dezernaten oder (Stadt-)räten. Unter anderem aus dem
Informationsfreiheitsgesetz lässt sich der Anspruch auf eine Vielzahl
von Informationen ableiten. Eine neue Webseite "Frag den Staat" will nun
dabei helfen, diese Anfragen zu formulieren und zu dokumentieren.
Weitere Infos auch bei der Tagesschau unter www.tagesschau.de, oder unter fragdenstaat.de.
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT / FUNDRAISING
Wiederholungsbefragung: „Aids im öffentlichen Bewusstsein“ Zu
der Studie „Aids im öffentlichen Bewusstsein“ ist nun der Kurzbericht
erschienen, der die Ergebnisse der Befragung aus dem Jahr 2010
wiedergibt. Die Befragung konnte zeigen, dass die Kondomverwendung in
neuen Partnerschaften oder in wechselnden Partnerschaften auf dem Stand
des Vorjahres geblieben ist oder sich sogar erhöht hat. So verwenden
mittlerweile 89% der befragten Frauen und 85 % der befragten Männer
zwischen 16 und 44 Jahren an, dass sie in neuen Partnerschaften Kondome
verwenden. 1994 lag dieser Wert noch bei 69% für Frauen und bei 63% für
Männer. Der vollständige Kurzbericht zur Studie findet sich unter www.bzga.de.
MENSCHEN MIT HIV/AIDS
Das Twinning-Projekt feiert Geburtstag Anlässlich
der HIV-Konferenz der Internationalen Aids-Gesellschaft (IAS), die in
Rom stattfand, feiert das Twinning-Projekt der Gemeinnützigen Stiftung
Sexualität und Gesundheit (GSSG) sein einjähriges Bestehen. Einen kurzen
Bericht finden Sie hier (PDF-Datei).
SCHWULE PRÄVENTION
Kann die 'egoistische' Haltung "ich will nicht HIV-positiv werden" Mittel der Prävention sein? Unter
dem Titel 'Lustprinzipien' behandelt die aktuelle Ausgabe des Berliner
Magazins Siegessäule verschiedene Aspekte des Lebens mit HIV heute,
unter anderem mit einem Interview mit dem Sexualwissenschaftler Martin
Dannecker. Dannecker schlägt in diesem Interview vor, im Zusammenhang
mit Prävention eine egoistische Position zu vertreten: Jeder, der eine
HIV-Infektion nicht wenigstens stillschweigend in Kauf nehme, könne
nachhaltig darauf bestehen, dass entweder ein Kondom eingesetzt werde
oder bestimmte Sachen eben nicht liefen. Das Interview aus der
Siegessäule lesen Sie hier (PDF-Datei).
„Führung im qualifizierten Ehrenamtsmanagement“vom 27.-28. August 2011 in Gelsenkirchen Das
Seminar „Führung im qualifizierten Ehrenamtsmanagement“ aus der Reihe
der Herzenslust-Workshops zum Freiwilligenmanagement wird dieses Jahr
erneut angeboten. „Führung im qualifizierten Ehrenamtsmanagement“ wurde
zusammen mit wissenschaftlichen Experten weiterentwickelt und bereits in
der Praxis erfolgreich umgesetzt. Im Jahr 2011, dem europäischen Jahr
des Ehrenamtes, findet das Seminar am Samstag, den 27. August 2011, von
10.00 Uhr bis 18.00 Uhr und am Sonntag, den 28. August 2011, von 10.00
Uhr bis 17.00 Uhr statt. Mehr zu den Inhalten und zum Anmeldeverfahren
findest du hier (PDF-Datei).
JUGEND
Einladung zum 2. Fachtag Youthworkhl Zum 2. Fachtag Youthworkhl
am 20.August im anyway in Köln sind Anmeldungen noch bis zum 13. August
möglich. Youthworker aus schwul/lesbischen Jugendzentren, AIDS-Hilfen
und interessierte Kolleginnen und Kollegen treffen sich, um sich mit der
BRAVO-Ausstellung und dem Thema Sexualität und HIV & Aids auseinanderzusetzen. Mehr zum Fachtag und zur Anmeldung findet Ihr hier (PDF-Datei).
FRAUEN & AIDS
Einladung
zur Landesarbeitsgemeinschaft Frauen und Aids und zum
Frauen-Projekte-Treffen Zielgruppenspezifische Prävention am 9.
September 2011 in Köln Das nächste Treffen der
Landesarbeitsgemeinschaft Frauen und Aids und das
Frauen-Projekte-Treffen Zielgruppenspezifische Prävention findet am
Freitag, den 9. September 2011 von 11.00 bis 17.00 Uhr in der Aidshilfe
Köln statt. Die Einladung finden Sie hier (PDF-Datei).
Homepage von Women for Positive Action jetzt auch auf Deutsch Women
for Positive Action (WFPA) ist eine globale Initiative, die gegründet
wurde, um auf die spezifischen Belange von Frauen, die mit HIV leben und
arbeiten, eingehen zu können. Das Internetangebot ist nun auch in
deutscher Sprache verfügbar, Sie finden die Homepage unter www.womenforpositiveaction.org.
DROGEN & AIDS
Presseberichte zum Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende in Witten Über
die Teilnahme der Anlaufstelle für Drogengebrauchende in Witten „Haus
im Park“ an dem Gedenktag verstorbenen DrogengebraucherInnen sind in am
22. Juli einfühlsame Pressebericht erschienen. Den Bericht aus der
Zeitung DERWESTEN finden Sie unter www.derwesten.de. Die Meldung der Ruhrnachrichten finden Sie unter www.ruhrnachrichten.de.
Fortbildung zu Identität und Drogenabhängigkeit vom 28.-29. September in Köln Die
Identitätsentwicklung drogenabhängiger Menschen sowie aktuelle Prozesse
der Fremd- und Selbstzuschreibungen und deren emotionale und kognitive
Bewertung sind verstärkt zu beachten, will man positive
Entwicklungsverläufe fördern und die Behandlungs- und Betreuungspraxis
optimieren. Auf der Grundlage zentraler Identitätstheorien wird deren
Bedeutung für die Betreuung und Behandlung drogenabhängiger Menschen hin
untersucht. Vor dem Hintergrund der jeweiligen Berufspraxis der
Teilnehmenden werden die erarbeiteten Erkenntnisse genutzt, um
Anregungen für zukünftige Interventionen zu gewinnen und um neue Impulse
in die Gruppen- und Einzelarbeit zu geben. Für die Fortbildung
Paritätischen Akademie sind noch Plätze frei. Mehr Informationen zu der
Veranstaltung finden Sie hier (PDF-Datei).
Fortbildung: Behandlung und Betreuung von Menschen mit Psychose und Sucht, 29. September 2011, Dortmund In
den letzten Jahren hat die Anzahl der Menschen mit psychischen
Störungen und Suchtverhalten stark zugenommen. Die Doppeldiagnose wird
inzwischen als eigenes Störungsbild betrachtet, für das spezielle
Strategien gesucht wurden. Inzwischen liegen zahlreiche
Veröffentlichungen vor; neue Sichtweisen und Strategien für Behandlung
und Betreuung wurden entwickelt. In einem eintägigen Workshop werden
grundlegende Informationen sowie praktische Vorgehensweisen für die
Praxis erarbeitet. Referent der Veranstaltung der Paritätischen Akademie
ist Dr. Hans Joachim Thimm, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
und leitender Oberarzt an der LWL Klinik in Dortmund. Weitere
Informationen und das Anmeldeformular finden sie hier (PDF-Datei).
6. Nordrhein-Westfälischer Kooperationstag „Sucht und Drogen“ Mittwoch, 12. Oktober 2011 Unter
dem Schwerpunktthema „Sucht und Armut“ veranstaltet der
Landschaftsverband Westfalen-Lippe am 12. Oktober 2011 in Münster den 6.
Nordrhein-Westfälischer Kooperationstag „Sucht und Drogen“. Barbara
Steffens, Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter,
schreibt in ihrem Grußwort zur Veranstaltung: “ Eine erfolgreiche Sucht-
und Drogenhilfearbeit ist ohne einen kontinuierlichen fachlichen
Austausch und ohne enge berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit aller
Verantwortlichen innerhalb und zwischen den Hilfesystemen nicht möglich.
Ich begrüße es daher sehr, dass mit dem bereits zum sechsten Mal
stattfindenden Kooperationstag eine Informations- und
Diskussionsplattform entstanden ist, die es sich zum Ziel gesetzt hat,
gemeinsam nach tragfähigen Lösungen für die drängenden Probleme im
Suchtbereich zu suchen“. Mehr Informationen über den Kooperationstag
finden sie unter www.wissensuchtwege.de.
JES Fragebogen zur Substitutionsbehandlung Seit
der Gründung des JES Netzwerks im Jahr 1989 bildet die
Substitutionsbehandlung einen Kernbereich der Arbeit des Netzwerkes als
Selbsthilfeverband und Interessenvertretung von aktuellen und ehemaligen
Drogengebrauchenden sowie Substituierten. JES will sich konstruktiv
einbringen, um die Rahmenbedingungen der erfolgreichsten Behandlungsform
für Opiatkonsumenten und -konsumentinnen weiter zu verbessern. Der
Beziehung zwischen Arzt und Patient kommt dabei eine zentrale Bedeutung
zu. Um einen Überblick bekommt, wo die Substitution besonders gut läuft
und wo es Defizite gibt, wurde ein Fragebogen entworfen. Das JES
Netzwerk arbeitet bei dieser Befragung wieder mit der Deutschen AIDS-
Hilfe zusammen. Wir würden uns sehr freuen, wenn dieses Vorhaben auch in
NRW eine breite Unterstützung findet. Den Fragebogen und weitere
Informationen über das Vorhaben finden sie unter www.jes-bundesverband.de.
STRAFVOLLZUG
Presserklärung
des Justizministeriums: "Eckpunkte der Bundesjustizministerin zur
Sicherungsverwahrung sind nicht das erhoffte Gesamtkonzept" Justizminister
Thomas Kutschaty hat eine erste Einschätzung der am 19. Juli an die
Bundesländer versandten Eckpunkte des Bundesjustizministeriums für eine
gesetzliche Neuregelung des Rechts der Sicherungsverwahrung abgegeben
und diese als unzureichend bezeichnet: "Wir werden den Bund nicht aus
seiner Verantwortung entlassen, ein stimmiges Gesamtkonzept vorzulegen.
Dazu gehört auch, dass man sich noch einmal mit den grundlegenden Fragen
beschäftigt, wie etwa den Anlasstaten, der nachträglichen
Sicherungsverwahrung und der Zukunft des
Therapieunterbringungsgesetzes", heißt es in der am 21. Juli
veröffentlichten Presserklärung des Justizministeriums. Den gesamten
Text lesen sie hier unter www.justiz.nrw.de.
Widerstand gegen Polizeibeamte soll härter bestraft werden Das
im Strafgesetz geregelte Strafmaß bei Widerstand gegen
Vollstreckungsbeamte (zumeist Polizisten) soll von zwei auf drei Jahre
angehoben werden. Die Koalition aus CDU/CSU und FDP hat am 06. Juli im
Rechtsausschuss einen entsprechenden Gesetzentwurf der Bundesregierung
(17/4143) beschlossen. Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen stimmten
gegen die Initiative; die SPD enthielt sich. Die Bundesregierung hatte
ihren Gesetzentwurf damit begründet, dass Polizisten immer wieder Opfer
von Gewalt würden. In den letzten Jahren habe es bei diesen Delikten
eine Steigerung von mehr als 30 Prozent gegeben. Die Union meinte, es
gehe darum, den ”Respekt für staatliche Organe“ wieder herzustellen. Die
Botschaft müsse lauten: ”Wir stehen hinter ihnen!“ Die Pressemitteilung
des Rechtsausschusses des Bundestages lesen sie unter www.bundestag.de. Den Wortlaut des Gesetzesentwurfs finden Sie hier (PDF-Datei).
Abstracts
für die 6. Europäische Konferenz zur Gesundheitsförderung in Haft in
Genf können bis zum 15. August 2011 eingereicht werden Unter
dem Motto „Patient or Prisoner? - Wege zu einer gleichwertigen
Gesundheitsversorgung in Haft“ findet vom 01.- 03. Februar 2012 in den
Universitätskliniken in Genf die „6. Europäische Konferenz zur
Gesundheitsförderung in Haft“ statt. Die Konferenz wird gemeinsam mit
der Jahrestagung der Konferenz Schweizerische Gefängnisärzte und der
Jahrestagung des Forums der Gefängnisdienste des Schweizerischen
Justizvollzuges durchgeführt. Die thematischen Schwerpunkte werden von
den Partnern gemeinsam gesetzt, dabei sind auch die Rückmeldungen der
TeilnehmerInnen der 5. Konferenz in Hamburg berücksichtigt. Abstracts
für die Konferenz können bis zum 15. August 2011 eingereicht werden.
Mehr Informationen zu der Konferenz und den behandelten Themen finden
sie unter www.gesundinhaft.eu.
VERSCHIEDENES
Ausschreibung der Deutschen AIDS-Stiftung - Bewerbungsfrist ist der 31. August 2011 Die
Stiftung sucht zum 1. Oktober eine Mitarbeiterin / einen Mitarbeiter
für die Antragsbearbeitung. Die Ausschreibung finden Sie hier (PDF-Datei).
Der nächste Newsletter erscheint am 17. August 2011 Wir freuen uns über interessante Berichte, Veranstaltungshinweise etc. Bitte senden Sie diese per E-Mail an newsletter@nrw.aidshilfe.de. Redaktionsschluss für die kommende Ausgabe ist der 15. August 2011.
Newsletter-Archiv Alle Ausgaben dieses Newsletters finden Sie archiviert unter www.nrw.aidshilfe.de.
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