Sehr geehrte Damen und Herren,
heute erhalten Sie die erste Ausgabe des Newsletters rund um das Thema „Spritzenautomaten in NRW“ für das Jahr 2011. Gerne veröffentlichen wir interessante Projekte, Themen oder Termine
über den Newsletter. Bitte senden Sie die Beiträge einfach per Mail an brigitte.bersch@nrw.aidshilfe.de. Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Informationen zum Spritzenautomaten-Projekt sowie alle Ausgaben des Newsletters finden Sie unter www.saferuse-nrw.de
Mit herzlichen Grüßen
Brigitte Bersch
Koordination Spritzenautomatenprojekt NRW
Weitere Spritzenautomaten für NRW
Das Ministerium
für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen
stellte 2010 Landesmittel für die Beschaffung und Montage von zehn
Spritzenautomaten zur Verfügung. Diese Automaten werden den
Drogenhilfe-Einrichtungen und Aidshilfen vor Ort kostenlos zur Verfügung
gestellt. Aufstellungs- sowie Reparaturkosten und Versandkosten werden
von der AIDS-Hilfe NRW e.V. übernommen. Ende 2010 wurden 107
Spritzenautomaten von ca. 60 Einrichtungen in NRW betreut. Einige
Automaten stehen noch zur Verfügung. Einrichtungen, die an der
Aufstellung eines Spritzenautomatens interessiert sind, können sich
gerne an die AIDS-Hilfe NRW wenden.
Lieferungen Präventionsmaterial an die Spritzenautomaten-Betreiber 2010 NRW
Im
Jahr 2010 wurden 251.102 Einmalspritzen (2,84% mehr als 2009), 10.355
Kondome und Cruising-Packs (Steigerung um 12,3%) sowie über 42.000
Pflege- und Care Sets an die Betreiber der Spritzenautomaten in NRW
geliefert. Die Gesamtübersicht finden Sie hier (PDF-Datei).
Posterpräsentation Spritzenautomatenprojekt in NRW
Auf
dem 5. Deutsch-Österreichischen AIDS-Kongress (DÖAK 2011) vom 15. bis
18. Juni 2011 ist das landesweite Spritzenautomaten-Projekt NRW als
Posterpräsentaion vorgesehen. Informationen zum DÖAK 2011 finden Sie
unter www.doeak2011.com
Versand von 30.000 Care Packs
Im Januar 2011
wurden insgesamt 30.000 Care Packs an Drogenhilfe-Einrichtungen,
Kontaktcafes und JES-Gruppen in NRW verschickt. Die Anfertigung und der
Versand der Care Packs wurden durch das Gesundheitsministerium
finanziert. Durch die Verteilung der kostenlosen Care Packs vor Ort
sollte eine Verbreiterung der Produktpalette von Präventionsmaterialien
erreicht werden und das Bedürfnis zur regelmäßigen Nutzung von sterilen
Materialien bei Drogen gebrauchenden Menschen vor Ort geweckt werden.
Statistik der Drogentodesfälle 2010 liegt vor – wichtige Hilfsangebote fehlen
Im
Jahr 2010 starben bundesweit 1.237 Menschen bei Drogenkonsum. Die
Mehrheit verstarb in Zusammenhang mit Heroinkonsum. Dazu erklärt die
Drogenbeauftragte der Bundesregierung: "Die Drogen- und Suchtpolitik
wird deshalb den eingeschlagenen Weg von Prävention, Beratung und
Behandlung, Schadensminimierung und Strafverfolgung konsequent
fortsetzen." Die Deutsche AIDS-Hilfe und der JES-Bundesverband
kritisieren, dass in den Ländern generell zu wenig versierte
Drogenpolitik angewandt wird. Speziell die Ausweitung der
Diamorphinvergabe über die bestehenden Modellprojektstandorte hinaus
wird vermisst. In Nordrhein-Westfalen sind die Zahlen rückläufig.
Weitere Informationen lesen Sie hier (PDF-Datei).
Insulinspritze vs. Tuberkulinspritze / Auszug aus INDRO-Broschüre
Die
Insulinspritze hat ein Fassungsvermögen von 1ml und ist ein einteiliges
Spritzenmodell. Das bedeutet, dass der Spritzkörper fest mit der Nadel
verbunden und nicht abnehmbar und austauschbar ist. Die Insulinspritze
wird für Diabetikerinnen und Diabetiker hergestellt, um eine subkutane
Injektion in das Unterhautfettgewebe vorzunehmen. Für diesen Vorgang
genügt es, die Nadel der Insulinspritze nicht scharf zu schleifen. Für
einen Gebrauch zum Injizieren einer Substanz in die Vene hingegen sind
die fest integrierten Nadeln der Insulinspritzen nicht gut geeignet: Sie
sind nicht scharf genug und reißen die Venen auf, anstatt sie
aufzuschneiden.
Zigarettenfilter vs. Steriler Einmalfilter /Auszug aus INDRO-Broschüre
Damit
grobe Verunreinigungen in der aufgekochten, zu injizierenden Substanz
nicht mit in die Spritze aufgezogen und anschließend in die Blutbahn
geraten können, sollte die Droge vor der Applikation gefiltert werden.
Sehr beliebt bei den Drogenkonsumentinnen und Drogenkonsumenten ist für
diesen Vorgang die Benutzung eines Zigarettenfilters. Dieser wird in die
flüssige Substanz gelegt und die Drogen durch diesen mit der Nadel
aufgezogen. Durch eine oftmals unhygienische Aufbewahrung sind die
Zigarettenfilter feucht sowie unsauber und bieten somit einen idealen
Nährboden für Pilze und Bakterien (vgl. Heudtlass 2000, S.48). Hinzu
kommt, dass die in den Zigarettenfiltern enthaltenen Fasern unter
Umständen ebenfalls in die Vene gelangen und so Verstopfungen
hervorrufen können. Diese Gefäßverstopfungen können zu einem sogenannten
„shake“ führen. Ein shake ist eine allergische Reaktion auf
Verunreinigungen der Injektionsutensilien.
Die beiden Auszüge stammen (mit freundlicher Genehmigung) aus der neuen INDRO-Broschüre:
Kathrin Manthe & Gil Vogt: Die Wirksamkeit von Safer-Use-Beratungen zur Risikominimierung beim intravenösen Drogenkonsum.
INDRO e.V. Münster, Februar 2011. 94 Seiten. Preis: 5,00 EUR
Bestelladresse: INDRO e.V., Bremer Platz 18-20, D-48155 Münster
Fon: ++49 (0)251 60123, Fax: ++49 (0)251 666580
Email: indroev@t-online.de
Fixpunkt e.V. Berlin gibt Informationsschrift zu Heroin & Kokain heraus
Der
Verein Fixpunkt e.V. und die Fachstelle für Suchtprävention Berlin
haben eine Informationsschrift zu Heroin & Kokain herausgegeben. Auf
elf Seiten erfahren Leserinnen und Leser etwas über die jeweiligen
Substanzen und die Nutzungszahlen in Deutschland. Ausführlich werden die
gesundheitlichen Risiken dargelegt. Diskutiert wird auch, ob Abstinenz
oder Gefahrenreduzierung die Leitmotive beim Umgang mit den Drogen sein
sollten. Die Informationsschrift finden Sie hier (PDF-Datei).
"Jede Nähnadel aus dem Geschäft ist gefährlicher"
Stadt und Fachdienst Gesundheit verteidigen die Aufstellung des Spritzenautomaten für Drogensüchtige
Seit
Mitte Februar 2011 steht im Durchgang zwischen Waschpohl und
Gartenallee ein umgebauter Zigarettenautomat: Drogengebraucherinnen und
Drogengebraucher können hier für 50 Cent saubere Spritzen, Kanülen,
Drogenlöffel und sterile Tupfer ziehen - und alte Spritzen sicher
entsorgen. Der Service der Drogenhilfe soll den "Junkies" helfen, auf
schmutzige Bestecke zu verzichten. Andere Städte mit harter Drogenszene
haben mit entsprechenden Automaten gute Erfahrungen gemacht. In Kiel
stehen zwei, bundesweit etwa 100 ähnliche Spender. Den vollständigen
Artikel des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags vom 15. April 2011
finden Sie unter www.shz.de
Forschungsbericht Hamburg 2010: Die Bedarfe älterer Konsumierender illegaler Drogen
Eine
Studie der Hamburgischen Landesstelle für Suchtfragen e.V. hat die
Situation älterer Konsumierender illegaler Drogen und die zukünftigen
Anforderungen an Versorgungskonzepte in der Sucht- und Altenhilfe als
Inhalt. Im Ergebnis zeigt sich, dass ältere Drogengebraucherinnen und
Drogengebraucher – als solche wurden über 45-Jährige angesehen –
häufiger vereinsamen als nicht Drogen konsumierende Menschen. Familiäre
Bindungen sind nicht mehr vorhanden, ein Freundeskreis ebenso wenig.
Häufiger als jüngere Konsumierende haben Ältere hingegen eine Wohnung.
Die potentiell Betroffenen machten bei der Befragung für die Studie
deutlich, dass sie im Pflegefall nicht in Extra-Heime für Suchtkranke
wollten. Den 124-Seiten umfassenden Bericht können Sie hier lesen. (PDF-Datei)
Seminar: "Die medizinische Rundreise - Hepatitis" am 20. Juni 2011 in Düsseldorf
Die
AIDS-Hilfe Düsseldorf lädt am 20. Juni 2011 in ihren Räumlichkeiten zu
dem Seminar "Die medizinische Rundreise - Hepatitis" ein. Schwerpunkt
sind unter anderem Grundlagen zu Leber und Leberentzündung,
Krankheitsverlauf und Dioagnosemaßnahmen sowie Behandlungsmöglichkeiten.
Weitere Informationen finden sie hier (PDF-Datei)
Hepatitis C: Neue Medikamente erhöhen die Heilungschancen
Angesichts
der Zunahme von Hepatitis-C-Infektionen vor allem bei
Drogengebraucherinnen und Drogengebraucher und Männern, die Sex mit
Männern haben, ist es zu begrüßen, dass nun bald ein neues, hoch
wirksames HCV-Medikament auf den Markt kommen soll. Weitere Infos auf www.aidshilfe.de
POSITHIV HANDELN 2011
Die landesweiten
Positiventreffen in Nordrhein-Westfalen gibt es bereits seit über 15
Jahren. Leben mit HIV, gesellschaftspolitische Aspekte, Vernetzung sowie
Informations- und Erfahrungsaustausch stehen hier im Mittelpunkt. Es
gibt zwei Veranstaltungsreihen im Rahmen der Positiventreffen. Weitere
Infos finden Sie in der aktuellen Jahresübersicht 2011 (PDF-Datei)
Spritzentauschautomat
Die französische Organisation AIDES betreut einen Spritzentausch-Automaten. Ein kleines Video dazu ist hier zu sehen