Sehr geehrte Damen und Herren,
heute erhalten Sie die 2. Ausgabe des Newsletters rund um das Thema
„Spritzenautomaten in NRW“ für das Jahr 2010. Gerne veröffentlichen wir
interessante Projekte, Themen oder Termine über den Newsletter. Bitte
senden Sie die Beiträge einfach per Mail an brigitte.bersch@nrw.aidshilfe.de.
Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Informationen zum
Spritzenautomaten-Projekt sowie alle Ausgaben des newsletters finden Sie
unter www.saferuse-nrw.de.
Mit herzlichen Grüßen
Brigitte Bersch
Koordination Spritzenautomatenprojekt NRW
Beschaffung von 10 weiteren Spritzenautomaten für NRW
Im letzen Monat wurden die 10 bestellten Spritzenautomaten fertig
gestellt. Diese Automaten werden den Drogenhilfe-Einrichtungen und
Aidshilfen vor Ort kostenlos zur Verfügung gestellt. Einrichtungen, die
an der Aufstellung eines Spritzenautomatens interessiert sind, können
sich gerne an die AIDS-Hilfe NRW wenden. Dazu ein Zitat von der Homepage
einer Drogenhilfe-Einrichtung: „Ein grundlegendes Ziel der Suchthilfe
ist die Schadensbegrenzung, auch und gerade dann, wenn Suchtkranke noch
nicht in der Lage sind, eine Behandlung aufzunehmen. Das gilt
insbesondere für sozial und gesundheitlich stark beeinträchtigte
Drogenabhängige. Die Sicherung des Überlebens und die medizinische und
soziale Grundversorgung sollte vorrangig sein. Niedrigschwellige und
akzeptierende Hilfen sind Elemente einer umfassenden Suchthilfe.“
Spritzenautomaten stoppen HIV
Über 150 Automaten versorgen Drogenkonsumenten in Deutschland mit
sauberen Spritzen – auch nachts und an Feiertagen. Das ist weltweit
einzigartig und äußerst erfolgreich: Die HIV-Neu-Infektionen von
Menschen, die sich Drogen spritzen, sind rapide gesunken. Die
Pressemeldung zur Welt-Aids-Konferenz finden Sie unter www.aidshilfe.de.
HIV-Report ergründet Nadelstichverletzungen im öffentlichen RaumSpritzen in der Öffentlichkeit und auf Spielplätzen
Dieses Thema wird in der Öffentlichkeit in der Regel weniger sachlich
als emotional verhandelt und hat schon dazu beigetragen, dass
Drogenberatungseinrichtungen schließen oder ihren Standort wechseln
mussten. Der aktuelle HIV-Report geht der Frage nach, welche Risiken
tatsächlich von herumliegenden Kanülen und Spritzen ausgehen, und wie
bei Nadelstichverletzungen verfahren werden sollte. Den HIV-Report vom
Juli 2010 lesen Sie hier (PDF-Datei).
Abgabe von Einmalspritzen 2009 – Gesamtübersicht
Die Abgabe von Einmalspritzen über die Automaten hat sich im Jahr 2009
im Vergleich zum Vorjahr um 27.598 (ca. 10%) verringert. Die Menge der
lose abgegebenen Einmalspritzen hat sich ebenfalls reduziert, und zwar
um 36.655 Stück (ca. 1,8 %). Die Gesamtübersicht der Jahre 2007-2009
finden Sie unter www.saferuse-nrw.de.
Welt-Aids-Konferenz: Nachlese
Am 23. Juli 2010 ging die internationale Aids-Konferenz in Wien zu Ende.
Die Deutsche AIDS-Hilfe hat sich mit vier Themenschwerpunkten im
deutschen Pavillon präsentiert: Harm Reduction, Forschung und
Behandlung, Menschenrechte, Prävention. Mit dabei waren Projekte, die
(auch) in NRW umgesetzt werden, so z.B. das Modellprojekt "test-it", ein
Beratungs- und Test-Projekt für Drogenkonsumierende in Dortmund, und,
als Beispiel für die Präventionswirkung von Spritzenautomaten, das
Spritzenautomatenprojekt der AIDS-Hilfe NRW. Mehr zu den vier o.g.
Themen lesen Sie unter www.aidshilfe.de.
Studie zu Spritzentauschprogrammen und andere Maßnahmen im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit
Bundesweit existieren nur wenige systematische Informationen zu den
Strukturen/Rahmenbedingungen der Spritzenvergabe und anderer
Safer-Use-Maßnahmen. Daher wird zurzeit eine Studie zum bundesweiten
Angebot von Maßnahmen des Safer Use/Safer Sex für Menschen, die Drogen
konsumieren, durchgeführt. Von der Erhebung wird erwartet, Hinweise auf
Verbreitung, Nutzung und Akzeptanz bisheriger Maßnahmen und auf
eventuelle Defizite in der Versorgung zu bekommen. Die Informationen
werden auf mehreren Ebenen erfasst. Einerseits werden Expertinnen und
Experten in allen Bundesländern, die Spitzenverbände der
Wohlfahrtspflege, die Deutsche AIDS-Hilfe und weitere fachbezogene
Organisationen zu ihren Kenntnissen in diesem Bereich befragt.
Zusätzlich wird versucht, in neun ausgewählten Städten, darunter Köln,
möglichst alle Einrichtungen zu befragen, die unmittelbar in diesem
Bereich tätig sind. Nähere Informationen finden Sie unter www.dbdd.de.
Einrichtungen bzw. Expertinnen und Experten, insbesondere aus Köln,
werden gebeten, die Fragebögen zu beantworten, bzw. Kontakt mit Dr.
Stephanie Flöter, IFT Institut für Therapieforschung, Parzivalstr. 25,
D-80804 München, www.ift.de, Telefon 089-360804-45, Fax 089-360804-49. E-Mail floeter@ift.de aufzunehmen. Anschreiben und Projektbeschreibung finden Sie hier (PDF-Datei). Den Einrichtungsfragebogen finden Sie hier (WORD-Datei), den ExpertInnenfragebogen hier (WORD-Datei).
10. Spritzenautomat in Köln
Die Drogenselbsthilfe- Einrichtung „VISION e.V.“ konnte nach langem
Vorlauf den 10. Spritzenautomaten in Köln im Stadtteil Humboldt/Gremberg
in Betrieb nehmen. VISION e.V. ist die erste Selbsthilfegruppe in NRW,
die die Betreuung eines Spritzenautomatens übernommen hat.
Spritzenautomaten in einer ländlichen Region: AIDS-Hilfe Ahlen
Seit 1988 betreiben die Aids-Hilfe-Ahlen e.V.- Beratungsstelle für den
Kreis Warendorf und die Jugend- und Drogenberatungsstelle gemeinsam mit
viel Erfolg inzwischen zehn Spritzenautomaten auf Kreisebene. Im
Kontaktcafé der Jugend- und Drogenberatung ist zudem ein Spritzentausch
(kostenlos gebrauchte Spritzen gegen neue, sterile) möglich. In einer
ländlichen Region ist dieses Angebot deutschlandweit einmalig. In keinem
anderen Bundesland in Deutschland gibt es ein so dichtmaschiges Netz
der Versorgung für DrogenkonsumentInnen mit sterilen Spritzen. Weitere
Infos finden unter www.aidshilfe-online.de.
EU-Drogenbeobachtungsstelle - Injizierender Drogenkonsum stabil
Die Häufigkeit von injizierendem Drogenkonsum ist in Europa stabil bis
rückläufig. Dies hat ein neuer Bericht der europäischen
Drogenbeobachtungsstelle (EMCDDA bzw. EBDD) in Lissabon ergeben. In dem
Bericht "Trends beim injizierenden Drogenkonsum in Europa" schätzt die
EBDD, dass es in der EU heute zwischen 750.000 und einer Million aktive
injizierende Drogenkonsumenten gibt. Den Presseartikel lesen Sie unter www.derstandard.at.
Das Ende der akzeptierenden Drogenarbeit?
Die Betriebsgruppe Jugendhilfe von ver.di Hamburg hat einen
Diskussionsbeitrag über die Entwicklungen der verschiedenen
Drogenhilfeansätze der letzten Jahrzehnte inklusive der akzeptierenden
Drogenarbeit vorgelegt. Sie zieht kritische Bilanz. Lesen können Sie den
Beitrag unter www.jesbielefeld.de.
HIV-KONTROVERS 2010
„Interdisziplinär - interaktiv - kontrovers!“ Unter diesem Motto laden
die AIDS-Hilfe NRW und die Deutsche AIDS-Gesellschaft am 2. Oktober
2010, in der Zeit von 9.30 bis 17.00 Uhr, zur Fachtagung HIV-KONTROVERS
in das Haus der Technik nach Essen (direkt am Hauptbahnhof) ein.
HIV-KONTROVERS ist eine Fachtagung, die sich an Ärztinnen und Ärzte,
Expertinnen und Experten aus Aidshilfen, Positiven-Selbsthilfe,
Prävention, öffentlichem Gesundheitswesen, ambulanter und stationärer
Versorgung, Politik und Verwaltung sowie an Menschen mit HIV und Aids
richtet. HIV-KONTROVERS bietet den Rahmen für einen interaktiven Diskurs
rund um HIV und Aids für alle Beteiligten. Zu acht aktuellen Themen
treten jeweils zwei Referentinnen bzw. Referenten in eine moderierte
Kontroverse ein. Sie vertreten pointiert ihre gegensätzlichen Positionen
und bieten so einen guten Einstieg für eine lebendige Diskussion. Die
Fortbildung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie die kritische
Reflexion zu zentralen Themen im Kontext von HIV und Aids sind zentrale
Schwerpunkte der Fachtagung. HIV-KONTROVERS ist von der
Landesärztekammer Nordrhein mit 7 Punkten (Kategorie A) zertifiziert.
Weitere Informationen zur Fachtagung und die Möglichkeit zur
Online-Anmeldung (Anmeldeschluss ist der 15. September 2010) finden Sie
unter www.hiv-kontrovers.de.
Große Kunst ganz klein / Faltschachteln von der AH-NRW
Die ARTOMATEN sind ehemalige Zigarettenautomaten, aus denen
zigarettenschachtelgroße Packungen mit Kunstwerken und/oder CDs zu
ziehen sind. Die AIDS-Hilfe NRW hat Britta L.QL und anderen
KünstlerInnen schon mehrfach weiße, unbedruckte Faltschachteln für ihre
Kunstwerke zur Verfügung gestellt. Einen Artikel der NRZ lesen Sie hier.