Liebe Leserinnen und Leser,
um die künftige Aids-Politik in Nordrhein-Westfalen ging es– wie
bereits angekündigt - am heutigen Mittwochvormittag, den 04. Februar
2009, in einer spannenden öffentlichen Anhörung des Ausschusses für
Arbeit, Gesundheit und Soziales und des Ausschusses für Frauenpolitik
des nordrhein-westfälischen Landtags. Auf der Grundlage eines Antrags
der Fraktion Bündnis90/Die Grünen waren zu der Anhörung
fraktionsübergreifend zahlreiche Expertinnen und Experten eingeladen
worden.
Die Grünen fordern in ihrem Antrag u.a. eine Weiterentwicklung des
Konzepts zur Aidsprävention, einen geschlechtsdifferenzierten
Landesbericht und die Berücksichtigung der besonderen Lebensumstände
aidskranker Menschen im Rahmen der sozialen Sicherungssysteme. Die
Stellungnahme der AIDS-Hilfe NRW zur Anhörung finden Sie hier (PDF-Datei), weitere Stellungnahmen finden Sie unter www.landtag.nrw.
Eine lohnende Lektüre!
Eine weitere Neuigkeit wurde am Rande der Sitzung bekannt: Nach über
15-jähriger Tätigkeit hat Dirk Lesser das Fachgebiet Aids-Koordination"
im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW (MAGS) zum 01.
Februar 2009 an Elke Slawski-Haun übergeben. Frau Slawski-Haun ist das
Themenfeld nicht unbekannt, war sie doch die Vorgängerin von Herrn
Lesser in der Aids-Koordination. Herr Lesser arbeitet weiter im Bereich
Drogen/Sucht des MAGS und bekommt das Fachgebiet
Psychiatriekoordination hinzu. Bereits an dieser Stelle ein herzliches
Dankeschön für viele Jahre konstruktiver und kritischer Zusammenarbeit!
Der Dank gilt auch und insbesondere Angelika Benstein, die von Beginn
an die Sachbearbeitung im Aids-Referat im MAGS mit herausragender
Kompetenz geleistet hat und nach mehr als 20 Jahren nun in den
Fachbereich Drogen/Sucht wechselt. Ihre Nachfolgerin wird Cornelia
Wiehl, die bisher im Bereich Drogen/Sucht tätig war.
Dirk Meyer
Landesgeschäftsführer
MENSCHEN MIT HIV/AIDS
Vortrag "Neu auf der CROI" am 12. März 2009, 20.00 Uhr in Düsseldorf
Am
12. März 2009 berichtet der HIV-Schwerpunktarzt Dr. Stefan Mauss von
der CROI (16. Konferenz zu Retroviren und opportunistischen
Infektionen) aus Montreal über den aktuellen Stand der HIV- Behandlung.
Veranstalter ist die AIDS-Hilfe Düsseldorf, die – nicht vergessen – in
neuen Räumlichkeiten zu finden ist. Mehr erfahren Sie hier (PDF-Datei).
Wie zuverlässig ist die Viruslast- Bestimmung?
Die Viruslast ist ein entscheidender Parameter für die
Therapieindikation und zur Kontrolle des Therapieansprechens. Muss man
damit rechnen, dass sich die Viruslastmessung als unzuverlässig
erweist? Im vorliegenden Fall lag die Viruslast plötzlich unter der
Nachweisgrenze - und zwar ohne Therapie. Den kompletten Artikel aus
HIV&More, Ausgabe 4, Dezember 2008, finden Sie hier (PDF-Datei).
Gefährden HIV-Schwerpunktärzte die Kollegen?
Die HIV-Schwerpunktärztin Dr. Gaby Knecht, Frankfurt, überwies eine
Patientin zur intravenösen Infusion am Wochenende zum ärztlichen
Notdienst. Auf dem Überweisungsschein war die HIV-Diagnose als "B24"
vermerkt. Der behandelnde Kollege fühlte sich lebensbedrohlich
gefährdet und wollte bei der Ärztekammer Beschwerde einlegen.
HIV&more fragte Experten und Vertreter von Gesellschaften nach
ihrer Meinung. Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin und die
Deutsche für Chirurgie zeigten erstaunlicherweise kein Interesse an dem
Thema und lehnten einen Kommentar ab. HIV&More, Ausgabe 4, Dezember
2008, finden Sie hier (PDF-Datei).
Aidshilfe Köln: Präventionsfilmprojekt JuPo 2009 geht an den Start: Junge Männer gesucht!
JuPo (Jung und Positiv) ist ein Präventionsfilmprojekt von Jugendlichen
für Jugendliche und junge Erwachsene mit den Schwerpunktsthemen
Aufklärung zu HIV/Aids und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten.
Für das neue Filmprojekt "Prävention für Jungs und junge Männer" suchen
die Aidshilfe Köln, das Jugendzentrum Anyway und die
Videoproduktionsfirma carasana Interessierte für die Konzeption und die
Umsetzung des Projektes. Mehr erfahren Sie hier (PDF-Datei).
SCHWULE PRÄVENTION
Erste "BuT"-Berater haben Fortbildung erfolgreich abgeschlossen
Die ersten vier Aidshilfemitarbeiter haben ihre Fortbildung zum
"BuT"-Berater durch die AIDS-Hilfe NRW erfolgreich abgeschlossen und
sind nun in Projekten in Köln, Duisburg und Dortmund ehrenamtlich
tätig. Nähere Informationen finden Sie hier (PDF-Datei).
Pilotphase des Test- und Beratungsangebot von Check Up und Checkpoint erfolgreich abgeschlossen
Nach erfolgreichem Abschluss der Pilotphase wird das Projekt aufgrund
der hohen Nutzerfrequenz und Zielgruppenakzeptanz weiter fortgesetzt.
Die erste Staffel (Januar und Februar 2009 jeweils donnerstags ab 19.00
Uhr) ist bereits angelaufen. Die 2.Staffel ist für März, die Staffeln 3
und 4 sind für April und Mai 2009 geplant. Eine Zusammenfassung der
Ergebnisse der Pilotphase finden Sie hier (PDF-Datei). Informationen zum Angebot und die aktuellen Termine sind auf der Homepage des Projektes unter www.schnell-test.de einzusehen.
Neue Herzenslust-Cruisingpacks
Aufgrund von Rückflussmitteln aus der ZSP-Förderung 2008 konnten wir
die Produktion von 130.000 neuen Herzenslust-Cruising-Packs in Auftrag
geben. Geplant ist, den Bedarf für die nächsten zwei Jahre damit
abzudecken. Weitere Informationen zu den neuen Cruisingpacks finden Sie
hier (PDF-Datei).
Terminankündigung "Erfahrungsaustausch Health Support"
In diesem Jahr findet der erste "Erfahrungsaustausch Health Support" im
Waldschlösschen (bei Göttingen) vom 06. bis zum 08. März 2009 statt.
Aktuell sind noch wenige Plätze für den Erfahrungsaustausch frei. Eine
Teilnahme diesem Erfahrungsaustausch (oder an dem im Winter) ist für
alle Health Supporter verpflichtend. Das Seminar dient der Klärung von
fachlichen Fragen, dem kollegialen Austausch und um den Umgang mit
schwierigen Situationen im Health Support. Die Anmeldungen zum
Erfahrungsaustausch können an Martin Jautz von der Münchner AIDS-Hilfe gerichtet werden.
Vortrag "Rechtliche Situation der Regenbogenfamilie" am 17. Februar 2009, 19 Uhr, in Köln
Am 17. Februar 2009, 19.00 Uhr, hält Rechtsanwältin Claudia Balkenhol
einen Vortrag zum Thema "Rechtliche Situation der Regenbogenfamilie".
Unter anderem werden rechtliche Fragen wie z.B. Wann hat auch die
Co-Mutter das Sorgerecht? Wie ist das rechtlich, wenn ein Freund der
Vater sein soll? Was ist das "kleine Sorgerecht"? Was genau ist die
Stiefkindadoption? Wer ist wem unterhaltsverpflichtet? und viele mehr
behandelt. Ort ist das Rubicon Beratungszentrum für Lesben und Schwule
in der Rubensstr. 8-10 in Köln (www.rubicon-koeln.de).
DROGEN & AIDS
Internetseiten zu Hintergrundinformationen aus der basisnahen Drogenarbeit
Für basisnahe Informationen in Zusammenhang mit der Beratung und
Begleitung von DrogenkonsumetInnen empfehlen wir regelmäßig den Blick
auf folgende Internetseiten:
www.akzept.org: Das Onlineangebot des Bundesverbands für akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik.
www.jes.aidshilfe.de:
Die Seiten des bundesweiten JES-Selbsthilfenetzwerk (Junkies, Ehemalige
und Substituierte) von und für alle Menschen, die Drogen nehmen oder
genommen haben.
www.indro-online.de:
Institut zur Förderung qualitativer Drogenforschung, akzeptierender
Drogenarbeit und rationaler Drogenpolitik e.V. mit Sitz in Münster
(Westfalen).
Hamburger Suchttherapietage 2009
Hamburger Suchttherapietage
beschäftigen sich 2009 mit den altersspezifischen Aspekten in
Prävention, Beratung und Behandlung von Sucht. Vom 2. bis 5. Juni 2009
widmen sich die Hamburger Suchttherapietage einer markanten Tendenz in
der Suchtarbeit. Einerseits beginnen mehr junge Menschen in einem
früheren Alter mit dem Suchtmittelkonsum, andererseits werden
Suchtkranke älter. Es wächst die Sorge um ein Anschwellen von
Risikokonsum. Gleichzeitig steht das Suchtverhalten Älterer nicht im
Blickpunkt der Öffentlichkeit und findet, wie das der jüngeren
KonsumentInnen, überwiegend im Verborgenen statt. Die Hamburger
Suchttherapietage sind ein jährlich wiederkehrendes Forum für Bildung
und Erfahrungsaustausch. Dabei stehen die Berufsgruppen übergreifende
Qualifikation im Arbeitsfeld und die Entwicklung der Praxis im
Vordergrund. Der Blick soll über die unmittelbare praktische Arbeit
hinaus auf gesellschaftliche und kulturelle Rahmenbedingungen gehen.
Programmheft, Anmeldeunterlagen und weitere Informationen finden Sie
unter www.suchttherapietage.de.
Kleine Anfragen zu Substitutionsbehandlung in Justizvollzugsanstalten beantwortet
Die Justizministerin des Landes NRW hat die Kleine Anfrage zur
Substitutionsbehandlung in Justizvollzugsanstalten in Einvernehmen mit
dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW beantwortet (Drucksache 14/8352 - PDF-Datei).
Zum Stichtag 30. Juni 2008 wurden in den Justizvollzugsanstalten des
Landes NRW aufgrund ihrer Opiatabhängigkeit 292 Gefangene überhaupt und
139 Gefangene über einen Zeitraum von mehr als sechs Wochen mit
Opioiden behandelt (0,78 % aller Gefangenen). Während das Land nach dem
Bericht der Werthebach-Kommission selber von 35 bis 55 % suchtkranken
Gefangenen in den 37 Justizvollzugsanstalten ausgeht, ist mit der
Antwort die Spannung zwischen Behandlungsanspruch und Realität deutlich
gemacht. Weiter zeigen die Zahlen, dass viele Gefangene binnen sechs
Wochen aus der Substitutionsbehandlung herausorganisiert werden, obwohl
eine qualifizierte substitutionsgestützte Behandlung gemäß dem Hinweis
der Bundesärztekammer als eine präventive Maßnahme hinsichtlich der
Verbreitung von Infektionskrankheiten - insbesondere durch HIV und
Hepatitiserreger - gilt. Eine zweite Kleine Anfrage beschäftigte sich
mit der (suchtspezifischen) Qualifikation des medizinischen Personals
und dessen Einbindung in die regionalen Substitutionsqualitätszirkel (Drucksache 14/8337 - PDF-Datei).
AG der Freien Wohlfahrtspflege legt Konzept für das
Übergangsmanagement suchtkranker Gefangener aus Justizvollzugsanstalten
in die aufnehmenden Kommunen vor
Der Arbeitsausschuss Drogen und Sucht der Arbeitsgemeinschaft der
Freien Wohlfahrtspflege NRW hat ein Konzept für das Übergangsmanagement
bei suchtkranken Gefangenen von der Haft in die aufnehmende Kommune
erstellt. Grundlage bildeten die Beratungen mit einer
interministeriellen Arbeitsgruppe zwischen dem Ministerium für Arbeit,
Gesundheit und Soziales (MAGS) und dem Justizministerium NRW zur
Zusammenarbeit zwischen Einrichtungen der Drogenhilfe und den
Justizvollzugsanstalten. Dabei wurden die Grundlagendaten des
Justizministeriums eingebunden. In die inhaltliche Beratung war die
AIDS-Hilfe NRW einbezogen. Die Stellungnahme soll die Grundlage für
eine Entscheidung des JM in der Sache sein. Weiterhin ist es nötig,
auch die haushaltstechnischen Rahmenbedingungen für das
Übergangsmanagement auf dem Verhandlungswege zu schaffen, damit die
Umsetzung noch in der laufenden Legislaturperiode erfolgen kann. Das
Konzept finden Sie hier (PDF-Datei).
VERSCHIEDENES
Europäischer Gerichtshof entscheidet: Urlaubsanspruch erlischt nicht bei Krankheit
Das oberste EU-Gericht hat eine wichtige Regel im Bundesurlaubsgesetz
gekippt: ArbeitnehmerInnen verlieren nicht ihre Urlaubsansprüche, wenn
sie wegen langer Krankheit ihre freien Tage nicht nehmen konnten.
Mögliche positive wie negative Folgen dieser Entscheidung lesen Sie hier (PDF-Datei).
SchwIPS e.V.: Neue Kurse im Checkpoint
SchwIPS e.V. bietet im Checkpoint neue Kurse in den Bereichen Yoga,
Entspannungstraining, Anti-Stress-Training, Selbstbehauptung &
Selbstverteidigung für Frauen, Selbstbehauptung &
Selbstverteidigung für schwule Männer und Nichtraucherseminare mit
Claus Vincon an. Mehr erfahren Sie hier (PDF-Datei).
Honorarkraft in Düsseldorf gesucht (Eingang der Ausschreibung: 2. Februar 2009)
Heartbreaker, der Förderkreis der AIDS-Hilfe Düsseldorf e.V., sucht
eine Honorarkraft für 15 bis 20 Stunden in der Woche für
Benefizveranstaltungen etc. Mehr erfahren Sie hier (PDF-Datei).
Mitarbeiter/in auf 400-Euro-Basis in Düsseldorf gesucht (Eingang der Ausschreibung: 2. Februar 2009)
Care24 PflegeService gGmbH sucht ab sofort eine/n Mitarbeiterin oder
Mitarbeiter für Telefon, Büroarbeiten und Buchhaltung auf
400-Euro-Basis. Mehr erfahren Sie hier (PDF-Datei).
Stellenausschreibung des KCR Dortmund
Das KCR Dortmund such zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen schwulen
Mitarbeiter für den neuen schwulen Gesundheitsladen. Der Mitarbeiter
sollte über eine Qualifikation als Sozialpädagoge, Sozialarbeiter oder
eine vergleichbare Qualifikation verfügen. Das KCR Dortmund bietet
eine Teilzeitbeschäftigung mit einem Umfang von 20 Stunden in der Woche
bei einer Bezahlung in Anlehnung an TVöD. Weitere Infos finden Sie hier (PDF-Datei).
Der nächste Newsletter erscheint am 18. Februaar 2009
Wir freuen uns über interessante Berichte, Veranstaltungshinweise etc. Bitte senden Sie diese per Mail an: newsletter@nrw.aidshilfe.de. Redaktionsschluss für die kommende Ausgabe ist der 07. Februar 2009.
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