Liebe Leserinnen und Leser,
in der 3. Ausgabe des newsletters rund um das Thema „Spritzenautomaten
in NRW“ möchten wir Sie auf die Veranstaltung „HIV-KONTROVERS“
hinweisen und wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.
Gerne veröffentlichen wir interessante Projekte, Themen oder Termine
über den Newsletter. Bitte senden Sie die Beiträge einfach per Mail an brigitte.bersch@nrw.aidshilfe.de. Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Der nächste Newsletter erscheint Ende Dezember.
Mit herzlichen Grüßen
Brigitte Bersch
Koordination Spritzenautomatenprojekt NRW
HIV-KONTROVERS
Am 11. Oktober 2008 werden die AIDS-Hilfe NRW, die Deutsche AIDS
Gesellschaft und das Kompetenznetz HIV/AIDS zum ersten Mal die
gemeinsame Veranstaltung
HIV-KONTROVERS in Bochum durchführen. HIV-KONTROVERS ist eine
Fachtagung, die sich an Expertinnen und Experten aus Aidshilfen,
Positiven-Selbsthilfe, Prävention, Medizin, öffentlichem
Gesundheitswesen, ambulanter und stationärer Versorgung, Politik und
Verwaltung und an Menschen mit HIV/Aids aus ganz Nordrhein-Westfalen
richtet. Sie soll den Rahmen für einen spezifischen Diskurs rund um HIV
und Aids in NRW für alle Beteiligten auf gleicher Augenhöhe, pointiert,
kontrovers und kritisch ermöglichen. Die kritische Reflexion und die
Fortbildung zu zentralen Themen zusammenzuführen und weiterzuentwickeln
sind die zentralen Anliegen der Fachtagung.
Es wäre schön, wenn vor Ort auf die Veranstaltung hingewiesen wird. Weitere Informationen gibt es unter www.hiv-kontrovers.de. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Die Anmeldung erfolgt ausschließlich online. Anmeldeschluss ist am 03.10.2008.
Die Veranstaltung ist im Rahmen der Zertifizierung der ärztlichen
Fortbildung der Ärztekammer Westfalen-Lippe mit neun Punkten
(Kategorie: C) anrechenbar.
Neue Spritzenautomaten braucht das Land
In NRW gibt es rund 100 Spritzenautomaten, die von AIDS-Hilfen,
Drogenberatungs-stellen oder anderen Institutionen betreut werden. Die
Spritzenautomaten werden aus Landesmitteln angeschafft und den
Betreibern kostenlos zur Verfügung gestellt. Allerdings gestaltet sich
die Aufstellung von weiteren Spritzenautomaten in NRW in den letzten
Jahren immer schwieriger. Häufig werden die Genehmigungen durch die
örtlichen Verwaltungsstellen aus den unterschiedlichsten Gründen nicht
erteilt
Die AIDS-Hilfe NRW e.V. möchte daher die Einrichtungen unterstützen,
die an der Aufstellung eines Spritzenautomatens interessiert sind. Wir
bieten an, in Kooperation mit den jeweiligen potentiellen Betreibern
die Genehmigungen für die Aufstellung von Spritzenautomaten vor Ort zu
beantragen. Wir möchten unsere fast 20-jährige Erfahrung in diesem
Projekt, gerade auch bei eventuell auftretende Problemen mit den
Behörden, zur Verfügung stellen.
Erlasse zum Spritzenautomaten-Projekt
Als
Argumentationshilfe für die Aufstellung von Spritzenautomaten und zur
Information finden Sie hier die Erlasse des Ministeriums für Arbeit,
Gesundheit und Soziales, die seit Bestehen des
Spritzenautomaten-Projekts herausgegeben wurden. Die Erlasse finden Sie
hier (PDF-Datei).
Bestellung von Präventionsmaterial
Alle Safer-Use-Materialien der AIDS-Hilfe NRW e.V. können auch online bestellt werden. Auf der Homepage www.saferuse-nrw.de finden Sie entsprechende Bestellformulare unter dem Menüpunkt Materialbestellungen.
Ehrenamtliche Betreuung von Spritzenautomaten
Es kommt vor, dass die Aufstellung von Spritzenautomaten von einigen
Einrichtungen abgelehnt wird, weil nicht genügend Personal zur
Verfügung steht, um einen Automaten vor Ort zu betreuen. Natürlich
erfordert das Bestücken der Automaten und das Bestellen von
Präventionsmaterial einen gewissen Zeitaufwand. In der Regel handelt es
sich um ca. 1 Stunde in der Woche. Einige Spritzenautomaten in
Nordrhein-Westfalen werden durch Ehrenamtliche MitarbeiterInnen
betreut. Vielleicht gibt es von den Leserinnen und Lesern Vorschläge
und Tipps, wie ehrenamtliche MitarbeiterInnen für die Betreuung von
Spritzenautomaten gewonnen werden können?
Engagementnachweis
Das Land Nordrhein-Westfalen und die
AIDS-Hilfe NRW e.V. würdigen den freiwilligen Einsatz von Bürgerinnen
und Bürgern. Dies wird von den Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden
NRW unterstützt. Die AIDS-Hilfe NRW e.V. hat für den ehrenamtlichen
Mitarbeiter einer Mitgliedsorganisation einen Engagementnachweis
ausgestellt, der, neben anderen ehrenamtlichen Tätigkeiten, auch die
Spritzenautomaten vor Ort betreut hat. Alle Infos zum
Engagementnachweis finden Sie hier www.engagiert.nrw.de.
Urteil: Substituierte Drogenkranke haben gemäß § 53ff SGB XII Rechtsanspruch auf PSB
Das Hamburger Verwaltungsgericht und das Hamburger
Oberverwaltungsgericht haben die Auffassung der Hamburger Behörden
zurückgewiesen, dass psychosoziale Betreuung / Begleitung (PSB) von
Substituierten eine "freiwillige Leistung" der Stadt sei. Die Gerichte
stellten dagegen fest, dass es sich um eine Leistung nach § 53ff SGB
XII und damit um einen Rechtsanspruch der Klienten und Klientinnen
gegenüber der Stadt handelt und nicht die Stadt den "Bedarf" an Hilfe
festlegen kann sondern jeder und jede Bedürftige einen Rechtsanspruch
auf Hilfe hat, den die Stadt erfüllen muss. Das hat "Die Palette e.V."
ein Suchthilfeverein aus Hamburg nun juristisch feststellen lassen.
Eine Kurzdarstellung zum Sachverhalt finden Sie hier (PDF-Datei).
Leitlinien für HIV-Therapie bei Drogenabhängigen verabschiedet
Auf der Münchner suchtmedizinischen Tagung wurden in diesem Jahr in
einer Konsensus-konferenz die Leitlinien zur antiretroviralen Therapie
bei intravenös Drogenabhängigen (IVDA) verabschiedet. Ziel der
gemeinsamen Aktion von DGS, DAGNÄ und DAIG war es, die antiretrovirale
Behandlung von HIV-infizierten IVDA zu verbessern. Weitere
Informationen finden Sie hier (PDF-Datei).
Neue Broschüre der Deutschen AIDS-Hilfe e.V. erschienen
Die Broschüre "Arbeitsschutz in der Drogen- und Aidshilfe - Schwerpunkt
Infektionsverhütung" will Arbeitgebern, Leitungskräften
Leitungskräften und Mitarbeiter(inne) n helfen, ihr Wissen in Sachen
Arbeitsschutz aufzufrischen und die eigene Einrichtung auf eventuelle
Defizite in diesem Feld zu überprüfen. Dabei soll deutlich werden, dass
der Arbeitschutz keine leidige Pflicht ist, der man - weil gesetzlich
vorgeschrieben - "irgendwie" nachkommen muss, sondern im Interesse
aller Beteiligten liegt: der Einrichtung, der Beschäftigten sowie der
Nutzer/innen von Leistungen der Drogen- und Aidshilfe. Die Broschüre
kann unter www.aidshilfe.de bestellt werden.
Junkie Bund Köln e.V mit neuem Namen
Der Junkie Bund Köln e.V., Verein für Drogengebraucher, Ehemalige und
Substituierte hat sich 1990 gegründet. Nach 18-jähriger Tätigkeit in
dem bekanntermaßen nicht leichten Themengebiet hat er sich in diesem
Jahr einen neuen Namen gegeben. Ab 25.7.2008 wird der gute alte Junkie
Bund Köln unter Vision e.V., Verein für innovative Drogenselbsthilfe
agieren. Im September 2008 zieht Vision e.V. mit neuem Namen auch in
neue Räumlichkeiten. Alle Informationen finden Sie unter www.vision-ev.de.
AIDS verbreitet sich besonders in der Drogenszene
Drogenkonsumenten sind besonders gefährdet sich mit Aids anzustecken.
Wie „The Lancet“ schreibt sind weltweit rund 20 Prozent aller
Drogenabhängigen, die sich Drogen spritzen, HIV positiv. In manchen
Teilen der Welt sind es sogar bis 40 Prozent. Den Artikel aus FOCUS -
online finden Sie hier.
Alkoholverbot in Bonn und die Folgen
Die Aids-Initiative Bonn (AIB) e.V. hat es derzeit schwer, ihre
Klientel zu finden: Beim letzten Besuch im Bonner Loch gaben die
Mitarbeiter ein paar hundert hygienisch einwandfreie Einmalspritzen an
rund 30 Drogenkonsumenten ab, „sonst sind es in einer Stunde immer
mindestens 1000 Spritzen gewesen“, erklärt Christa Skomorowsky von der
AIB. Der Rückgang sei auf das Alkoholverbot am Hauptbahnhof
zurückzuführen. Drogenkonsumenten griffen auch gerne mal zur Flasche
Bier und fühlten sich darüber hinaus durch die Neuregelung
diskriminiert. „Deshalb verschiebt sich die Szene“, sagt Skomorowsky.
Den Artikel finden Sie hier.
JES / Drogenkurier
Den aktuellen Drogenkurier des JES-Netzwerkes finden Sie unter www.jes.aidshilfe.de.
Bundeskriminalamt: Zahl der Drogentoten steigt drastisch
Besorgniserregende Entwicklung: Die Zahl der Menschen, die in
Deutschland an den Folgen illegalen Drogenkonsums sterben, steigt
wieder an. Einen Rückgang gibt es jedoch bei den 18-bis 24-Jährigen zu
verzeichnen. Den Bericht finden Sie hier.
NEWSLETTER NR.22 von akezpt e.V. ist erschienen
Der neue Online-Newsletter von akzept e.v. dem Bundesverband für
akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik ist am 4. September
2008 erschienen. Er enthält zahlreiche aktuelle
Hintergrundinformationen (bei bundesweitem, europäischen oder globalem
Kontext) zu verschiedenen Angeboten / Aktivitäten / Entwicklungen
welche die Themen Sucht und Rehabilitation betreffen.Die aktuelle
Ausgabe finden Sie hier (PDF-Datei).
Drogen - HIV – Wechselwirkungen
Diese Website der Deutschen AIDS-Hilfe bietet allgemeine Informationen
rund um HIV/Aids und Drogenkonsum. Schwerpunktthemen sind
Wechselwirkungen zwischen HIV-Medikamenten und speziellen Drogen. Die
Informationen werden regelmäßig entsprechend dem Forschungsstand
aktualisiert und ergänzt. Diese Seite richtet sich sowohl an Menschen
mit HIV wie auch an Berater/innen, Mediziner/innen und andere
Interessierte. Weitere Infos unter www.hiv-drogen.de.